Der St.Gallen Brustkrebskongress, weltweit bedeutendster Kongress für die Primärbehandlung von Brustkrebs, und die Konsensuskonferenz fanden bis 2013 noch in St.Gallen statt. Es ist der einzige Brustkrebskongress ausserhalb der USA, welcher in den letzten Jahren eine Zunahme bei den Teilnehmerzahlen zu verzeichnen hat, 2017 mit mehr als 3000 Teilnehmern aus über 100 Ländern. „Vertreter aus Ostasien insbesondere aus China und Südkorea, aber auch aus den USA habe ihre Präsenz merklich erhöht“, erklärt Prof. Thürlimann, dem die ehrenvollen Aufgabe zufiel, den «St.Gallen Oncology Conferences-Preis» an Frau Prof. Martine Piccart aus Belgien zu überreichen für ihr Lebenswerk in der Forschung und der Versorgung von Brustkrebs.
Martine Piccart hat zusammen mit der International Breast Cancer Study Group, eine Brustkrebs-Forschungsgruppe mit Sitz in der Schweiz und dem auch das nationale Krebsforschungsnetzwerk SAKK angehört, eine Plattform gegründet und betrieben, welche die gesamte, weltweite, patientenbezogene Brustkrebsforschung ausserhalb von Nordamerika koordiniert. Erst dadurch wurde die Beantwortung von dringenden Fragen zur optimalen Behandlung der Patientinnen in Kooperation zwischen verschiedenen nationalen und internationalen Studiengruppen ermöglicht.
Der Kongress endete mit der Konsensus-Konferenz von über 60 internationalen Brustkrebsexperten, welche die Richtlinien für die Behandlung von Brustkrebs für die nächsten zwei Jahre wieder neu festlegen. Der entsprechende Bericht wird unter Führung eines internationalen Komitees, welchem Prof. Thürlimann ebenfalls angehört, derzeit in Zusammenarbeit aller Experten erstellt. Es ist geplant, dass dieser ab Mai 2017 publiziert und somit der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Es dient als Grundlage dafür, dass alle Patientinnen mit Brustkrebs eine optimale, den neuesten Erkenntnissen angepasste Behandlung erhalten können.