Falschgelenk
Pseudarthrose
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Was sind Pseudarthrosen?
Pseudarthrosen entstehen, wenn ein Knochenbruch nicht innerhalb eines üblichen Zeitraums von 6 bis 9 Monaten verheilt und es zur Bildung eines „falschen Gelenks“ (Pseudarthrose) kommt. Hier wird der Bruchspalt durch Bindegewebe anstatt Knochengewebe überbrückt, was zu einer unzureichenden Stabilität und Formverlust der betroffenen Handknochen führt. Mögliche Ursachen sind eine unzureichende Blutversorgung, Infektion oder fehlende Ruhigstellung eines Bruchs. An der Hand ist am häufigsten das Kahnbein betroffen, prinzipiell können aber alle Knochen eine Pseudarthrose entwickeln.
Welche Arten von Pseudarthrosen gibt es?
Dieses Krankheitsbild wird häufig nach seiner Entstehung unterschieden: Durchblutungsstörungen, fehlende Ruhigstellung oder eine Infektion können die Ursache für die fehlende Ausheilung sein. Weiter werden Pseudarthrosen nach dem betroffenen Knochen eingeteilt.
Wie unterscheiden sich die verschiedenen Arten?
Die verschiedenen Arten werden unterschiedlich behandelt, da die zugrundeliegende Ursache für die fehlende Ausheilung berücksichtigt werden muss. Je nach Grösse des nicht verheilten Fragments und des betroffenen Knochens können nur geringe Beschwerden oder eine stark schmerzhafte Funktionseinschränkung der Hand vorliegen.
Was sind Symptome einer Pseudarthrose?
Die Beschwerden sind abhängig vom Ausmass der Instabilität und des knöchernen Defekts und dem betroffenen Knochen. In der Regel führt die Instabilität des Knochens jedoch zu einer schmerzhaft eingeschränkten Belastbarkeit und Beweglichkeit. Falls das Kahnbein betroffen ist, kann im Verlauf eine schmerzhafte Abnützung des Handgelenks (Arthrose) eintreten.
Wie wird eine Pseudarthrose festgestellt?
In der handchirurgischen Sprechstunde erfolgt eine detaillierte Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte) hinsichtlich Unfallhergang, Heilungsverlauf und Risikofaktoren (Nebenerkrankungen, Rauchen). Bei der klinischen Untersuchung werden die aktuelle Handfunktion und möglicherweise zusätzlich vorliegende Probleme erfasst. Die Bestätigung der Diagnose erfolgt in der Regel durch ein Röntgenbild, häufig erfolgt zusätzlich eine Computertomographie zur exakten Darstellung des Defekts und Planung der Operation.
Wie wird eine Pseudarthrose behandelt?
Die notwendige Behandlung hängt von der Lokalisation, der zugrundeliegenden Ursache sowie den Beschwerden ab. Eine Durchblutungsstörung, Stoffwechselstörung oder Infektion sollte soweit als möglich optimiert werden, um eine möglichst optimale Heilung zu erreichen. Kleine nicht verheilte knöcherne Schuppen oder Bandausrisse können häufig konservativ behandelt werden. Falls durch Handtherapie keine ausreichende Linderung erzielt werden kann, können kleine Knochenteile auch operativ entfernt werden.
In der Regel ist jedoch eine operative Behandlung mittels Entfernung des Bindegewebes im Bruchspalt, Anfrischen der Ränder und Stabilisierung mittels Platten, Schrauben oder anderen Implantaten notwendig. Oftmals muss körpereigener Knochen (z.B. vom Beckenkamm oder von der Speiche) zur Rekonstruktion des betroffenen Knochens verpflanzt werden. Anschliessend erfolgt eine Ruhigstellung in einer Schiene oder einem Gips über 6-8 Wochen. Handtherapie wird ab der Operation begonnen. Bei unauffälligem Heilungsverlauf und sichtbarer Heilung in der Röntgenkontrolle in der handchirurgischen Sprechstunde kann mit dem Belastungsaufbau begonnen werden.
Häufige Fragen zum Thema Pseudarthrose
Wie häufig treten Pseudarthrosen nach Knochenbrüchen auf?
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Das ist vom betroffenen Knochen und von der Art der Behandlung des Knochenbruches abhängig. Insgesamt ist dieses Krankheitsbild selten, sofern der Knochenbruch initial diagnostiziert und korrekt behandelt wird. Beim Kahnbein kann die Häufigkeit bei zu Beginn verpasstem Bruch und deshalb fehlender Behandlung bis hin zu 50% reichen.
Muss jede Pseudarthrose operiert werden?
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Nein, kleine nicht verheilte Fragmente, welche keine Beschwerden verursachen, werden konservativ behandelt.
Wie kann eine Pseudarthrose verhindert werden?
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Die häufigste Ursache einer Pseudarthrose ist die fehlende Ruhigstellung im Falle eines verpassten Bruchs. Eine rechtzeitige Diagnose mit korrekter Behandlung eines Knochenbruches kann daher am effizientesten die Entstehung verhindern. Durch die Reduktion oder Stoppen eines bestehenden Nikotinkonsums kann zudem die für die Heilung eines Bruchs notwendige Durchblutung verbessert werden.
Wie lange dauert die Heilung nach einer Operation für eine Pseudarthrose?
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Im Gegensatz zu einem frischen Knochenbruch kann die Heilung einer Pseudarthrose mehr Zeit benötigen, insbesondere Brüche des Kahnbeins können in einzelnen Fällen über 3 Monate zur knöchernen Durchbauung benötigen.