Vaterschaftstest (Vaterschaftsabklärung)

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  • St.Gallen
Vaterschaftstests bringen Klarheit in die Abstammungsverhältnisse, wenn Zweifel bezüglich einer Vaterschaft vorliegen. Ein DNA-Test bringt Gewissheit über das tatsächliche biologische Verhältnis. Solche Abstammungsuntersuchungen können privat in Auftrag gegeben oder gerichtlich angeordnet werden.

Anwendungsbereiche und Nutzen des Vaterschaftstests

Die klassische Vaterschaftsanalyse wird beispielsweise zur Regelung von Unterhalts- sowie Sorgerechtsfragen oder für die Bestimmung von Erbansprüchen durchgeführt. Darüber hinaus kann eine Vaterschaftsanalyse aus persönlichen oder emotionalen Gründen wichtig und richtig sein. Wenn Zweifel bezüglich einer Vaterschaft oder auch einer Mutterschaft vorliegen, kann mittels eines DNA-Tests Gewissheit über das tatsächliche biologische Verhältnis erhalten werden.

Die Abstammungsuntersuchungen können gerichtlich angeordnet oder von Privaten in Auftrag gegeben werden. Bei gerichtlichen Aufträgen sind alle Beteiligten zur Teilnahme verpflichtet. Bei Privataufträgen ist das schriftliche Einverständnis aller Beteiligten, bei nicht urteilsfähigen Personen das Einverständnis der Sorgeberechtigten, erforderlich.

Ablauf eines Vaterschaftstests

Entscheid zur Durchführung eines Tests

Nach Entscheid zur Durchführung eines Tests können Sie uns telefonisch oder per Email kontaktieren. Sie erhalten unverbindlich das Auftragsformular. Nach Eingang des Auftragsformulars werden alle beteiligten Personen zu einem Probenentnahme-Termin eingeladen.

Probenentnahme

In der Regel wird die Probenentnahme im Institut für Rechtsmedizin am Kantonsspital St.Gallen durchgeführt. Alternativ werden Probennahmen bei anderen Instituten oder in speziellen Fällen beim eigenen Hausarzt / der eigenen Hausärztin organisiert.

Die Identität der Personen wird im Rahmen der Probennahme geprüft und dokumentiert. Als Probenmaterial wird ein sogenannter Wangenschleimhautabstrich (Abstrich an der Innenseite der Wange) verwendet. Die Probenentnahme dauert in der Regel rund 30 min und ist absolut schmerzfrei.

Laboranalyse

Im Labor werden mit Hilfe der sogenannten PCR-Technik DNA-Abschnitte im nicht-codierenden Bericht der DNA vervielfältigt. Im nächsten Schritt werden die vervielfältigten DNA-Abschnitte im elektrischen Feld nach ihrer Länge aufgetrennt. Schliesslich wird daraus das DNA-Profil der untersuchten Person erstellt.

Ergebnisse und Interpretation

Besteht in allen untersuchten DNA-Abschnitten eine Übereinstimmung zwischen einem Merkmal des fraglichen Vaters und jenem des Kindes, ist der untersuchte Mann von der Vaterschaft nicht ausgeschlossen, und es wird die Vaterschaftswahrscheinlichkeit biostatistisch berechnet. Üblicherweise ergibt die DNA-Analyse Werte über 99.99% (Vaterschaft praktisch erwiesen).

Falls bei der Vaterschaftsuntersuchung festgestellt wird, dass der fragliche Vater nicht alle Merkmale aufweist, welche das Kind besitzt, so kann eine Vaterschaft ausgeschlossen werden.

Das Gutachten (inkl. Prüfbericht) wird per Post (Einschreiben) an die jeweiligen Klientinnen und Klienten versandt.

 

Häufige Fragen bei einem Vaterschaftstest

Wie genau ist ein Vaterschaftstest?

Vaterschaftstests sind äusserst präzise und können die Vaterschaft mit einer Wahrscheinlichkeit von 99.99% oder höher bestätigen oder mit 100-prozentiger Sicherheit ausschliessen. Die hohe Genauigkeit beruht auf dem Vergleich einer Vielzahl spezifischer DNA-Marker zwischen den betreffenden Personen. Der Einbezug der Mutter des Kindes in den Test erhöht die Genauigkeit und es kann eindeutig feststellen werden, welche DNA-Merkmale vom Vater und welche von der Mutter stammen.

Wie lange dauert es, bis die Ergebnisse vorliegen?

Sobald die Proben im Labor sind, dauert es bis zum Versand der Ergebnisse ca. 1 Woche.

Sind die Ergebnisse gerichtlich verwertbar?

Ja. Durch die Akkreditierung des DNA-Labors und die Anerkennung durch das Fedpol (Bundesamt für Polizei), können die Ergebnisse auch für ein gerichtliches Verfahren verwendet werden. Wenn die Beauftragung privat durch die Klientinnen und Klienten erfolgt ist, werden die Ergebnisse ausschliesslich diesen Personen zur Verfügung gestellt, es folgt somit keine Information an Dritte.

Mit welchen Kosten ist zu rechnen?

Die Kosten für einen Vaterschaftstest (Mutter, Kind und Vater) belaufen sich auf CHF 1'122.- exkl. MWSt.

Was ist, wenn der fragliche Vater den Test verweigert?

Falls im privaten Kontext eine Person die Untersuchung verweigert, kann diese nicht gezwungen werden. In der Regel wählen die Parteien dann den gerichtlichen Weg und der Auftrag zur Vaterschaftsabklärung erfolgt via Gericht.

Kann der Test auch bei einer verstorbenen Person durchgeführt werden?

Wenn kein Probenmaterial der verstorbenen Person vorhanden ist, kann eine indirekte «Vaterschaftsanalyse» durchgeführt werden. Dabei werden die nahen Verwandten des vermuteten Vaters wie Eltern, Geschwister oder Onkel und Tanten in die Untersuchung miteinbezogen.

Im Weitern gibt es auch Methoden wie die Y-Chromosomen-Analyse, die speziell für männliche Verwandte genutzt wird, oder ein Geschwister-Test.

Nehmen Sie in solchen Fällen direkt mit uns Kontakt auf.