Brustrekonstruktion mit Eigengewebe
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- St.Gallen
Der Brustwiederaufbau mit Eigengewebe kann nicht nur das bestehende Hautdefizit ausgleichen, sondern es kann meist auch bei der Wiederherstellung der Brustkontur auf körperfremdes Gewebe (Silikonimplantate) verzichtet werden.
Bei diesem Verfahren stehen verschiedene operative Verfahren zur Auswahl. Als gewebespendende Areale stehen hier der gleichseitige Rücken (Latissimus-dorsi-Lappen) oder der Unterbauch (TRAM-Lappen) zur Verfügung. Die das Gewebe versorgenden Blutgefässe können dabei an einem Stiel erhalten bleiben oder an einem Blutgefäss im Bereich der sogenannte Empfängerregion unter dem Mikroskop neu angeschlossen werden.
Bei der Brustrekonstruktion mit einem Latissimus-dorsi-Lappen (langer Rückenmuskel) wird ein Teil oder der gesamte Muskel vom gleichseitigen Rücken am unteren Rand abgetrennt und mit einer Hautinsel entnommen. Unter der Achsel wird er unter einer Hautbrücke hindurch nach vorne in die Brust-Empfängerregion geschwenkt und dort geformt und eingenäht.
Da bei diesem Verfahren der Blutgefäss-Stiel nicht durchtrennt werden muss, ist die Blutversorgung des Gewebes dauerhaft gewährleistet. Diese Operationstechnik findet besonders nach einer totalen Brustoperation mit Nachbestrahlung Anwendung, da in diesem Fall die Haut-Weichteil-Decke der Brust stark geschädigt wurde. Die zurückbleibende Narbe verläuft schräg oder gerade am Rücken.
Beim operativen Aufbau mit einem TRAM-Lappen (Transverse Rectus Abdominis Muscle Flap) wird die Brust durch den gleich- oder gegenseitigen geraden Bauchmuskel mit einer darüberliegenden queren Hautspindel aufgebaut.
Nach Entnahme des Muskels mit seiner zugehörigen Hautinsel wird dieser unter einer Hautbrücke in die Empfängerregion geführt und dort geformt und eingenäht. Alternativ kann die Verpflanzung auch "frei", das bedeutet mit Neuanschluss der Blutgefässe unter dem Mikroskop erfolgen. Zum Wiederverschluss der Wunde im Bereich der Bauchdecke wird der eigene Bauchnabel neu eingesetzt.
Durch die TRAM-Lappen-Technik können zeitgleich Volumen, Konsistenz und Form der ursprünglichen Brust nachgebildet werden. Vergleichbar mit der natürlichen Brust können so auch grössere, voluminöse Brüste wiederhergestellt werden. Eine angleichende Verkleinerungs- oder sogenannte Reduktionsplastik der Gegenseite ist daher nicht in jedem Fall notwendig. Die Rekonstruktion der Brustwarze kann 3 - 6 Monate nach dem Wiederaufbau der Brust mit ortsständigem Gewebe durchgeführt werden. Zur Nachbildung des Warzenhofes wird aus der Leiste dunkler pigmentierte Haut entnommen und verpflanzt. Dieser Eingriff stellt im Gegensatz zum vorherigen eine kleine Operation dar, welche die Symmetrie der Brüste letztendlich wiederherstellt. (Skizze)