Morbus Dupuytren

Gutartige Erkrankung des Bindegewebes (Handinnenfläche)

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Morbus Dupuytren, oder Dupuytren'sche Kontraktur, ist durch eine Verdickung und Verhärtung des Bindegewebes unter der Haut der Handfläche gekennzeichnet. Diese Verhärtung kann zur Bildung von Knoten und Strängen führen, die die Finger in Richtung Handfläche ziehen und die Streckfunktion einschränken. Im fortgeschrittenen Stadium kann die Handfunktion erheblich beeinträchtigt sein. Je nach Ausprägung des Krankheitsbildes können chirurgische und nicht-chirurgische Behandlungen in Betracht gezogen werden, um die vollständige Beweglichkeit der Finger wiederherzustellen.

Was ist Morbus Dupuytren?

Morbus Dupuytren ist eine gutartige, jedoch chronisch fortschreitende Erkrankung des Bindegewebes in der Handinnenfläche (Palmaraponeurose), die zur Bildung von Knoten und Strängen führt. Diese Veränderungen verursachen eine zunehmende Beugekontraktur der betroffenen Finger, was die Beweglichkeit und Funktion der Hand erheblich beeinträchtigen kann.

Wie wirkt sich Morbus Dupuytren aus?

Morbus Dupuytren verursacht eine schrittweise Verdickung und Verkürzung des Bindegewebes in der Handfläche, was zu verschiedenen Symptomen führt. Zunächst bilden sich kleine, harte Knoten unter der Haut der Handfläche. Diese Knoten entwickeln sich zu bindegewebigen Strängen, die die Finger in Richtung Handfläche ziehen. Im weiteren Verlauf führt dies zu Beugekontrakturen, bei denen die betroffenen Finger (oft der Ring- und/oder Kleinfinger) nicht mehr vollständig gestreckt werden können, was die Handfunktion einschränkt und alltägliche Aufgaben erschwert.

Welche Ausprägungen von Morbus Dupuytren gibt es?

Morbus Dupuytren zeigt sich in verschiedenen Formen: Im frühen Stadium bilden sich kleine, harte Knoten unter der Haut der Handfläche. Im mittleren Stadium entwickeln sich diese Knoten zu Strängen, die die Finger in Richtung Handfläche ziehen. Im fortgeschrittenen Stadium führen diese Stränge zu erheblichen Beugekontrakturen der Finger, die sich nicht mehr vollständig strecken lassen. Die Erkrankung kann einseitig oder beidseitig auftreten und variiert in ihrer Schwere von leichten Knoten bis zu starken Bewegungseinschränkungen.

Wie unterscheiden sich die Arten/Ausprägungen?

Die verschiedenen Ausprägungen des Morbus Dupuytren unterscheiden sich hauptsächlich in der Schwere der Symptome und der Beugekontraktur. Zu Beginn zeigen sich in der Handfläche kleine, harte Knoten bei noch vollständig erhaltener Beweglichkeit der Finger. Die Erkrankung kann in diesem Stadium verharren, oder sich weiterentwickeln. Dabei können diese Knoten zu straffen Bindegewebssträngen werden, die die Finger in eine gebogene Position ziehen. In fortgeschrittenen Stadien können die Finger stark gebogen bleiben und sich kaum noch strecken lassen.

Welche Anzeichen/Symptome für Morbus Dupuytren gibt es?

Morbus Dupuytren beginnt oft mit kleinen, harten Knoten unter der Haut der Handfläche, meist in der Nähe des Ring- und kleinen Fingers. Diese Knoten können sich zu straffen Bindegewebssträngen entwickeln, die die Finger in Richtung Handfläche ziehen. Im fortgeschrittenen Stadium führt dies zu einer Beugekontraktur, bei der sich die betroffenen Finger nicht mehr vollständig strecken lassen. Dies beeinträchtigt die Handbeweglichkeit und kann alltägliche Aufgaben erschweren. Die Symptome entwickeln sich typischerweise langsam und können die Handfunktion erheblich einschränken.

 

Wie erkennt man Morbus Dupuytren?

Zunächst untersucht ein Arzt die Handflächen auf das Vorhandensein von Knoten und Strängen, die typisch für die Erkrankung sind. Die Fingerbeweglichkeit wird beurteilt, um festzustellen, wie gut sich die betroffenen Finger strecken lassen. Der Arzt berücksichtigt auch die Krankengeschichte des Patienten und die Beschreibung der Symptome, wie z.B. die schrittweise Einschränkung der Fingerbeweglichkeit und die Knotenbildung. In einigen Fällen können Bildgebungsverfahren wie Ultraschall eingesetzt werden, um das Ausmaß der Bindegewebsveränderungen genauer zu beurteilen.

 

Behandlungsmethoden und Therapie

Die Behandlungsmöglichkeiten für Morbus Dupuytren variieren je nach Schweregrad und Fortschritt der Erkrankung. Im frühen Stadium, wenn die Symptome noch mild sind, kann eine konservative Behandlung oft ausreichen. Dies umfasst oft eine regelmässige Beobachtung, bei der die Entwicklung der Erkrankung überwacht wird, ohne sofortige Eingriffe vorzunehmen. Ergotherapie kann ebenfalls empfohlen werden, um die Beweglichkeit der Finger zu erhalten.

Bei fortgeschrittenen Fällen können verschiedene Behandlungsmethoden in Betracht gezogen werden. Eine medikamentöse Option ist die Injektion von Kollagenase, einem Enzym, das gezielt die bindegewebigen Stränge auflöst. Wenige Tage nach der Injektion können die Stränge manuell in der Sprechstunde aufgebrochen und damit die Streckfähigkeit der Finger wiederhergestellt werden.

Weiter gibt es die Möglichkeit einer sogenannten Nadelfasziotomie. Dabei werden die Verhärtungen und Stränge minimal-invasiv mit einer scharfen Nadel durchtrennt, ohne jedoch das erkrankte Gewebe zu entfernen. Diese Möglichkeit bietet sich bei einzelnen, gut abgrenzbaren Strängen an.

In fortgeschrittenen Fällen kann eine Operation erfolgen. Dabei wird das erkrankte Bindegewebe entfernt und die Gelenke gelöst, um die Beweglichkeit der Finger wiederherzustellen. Nach einem solchen Eingriff ist oft eine intensive ergotherapeutische Nachbehandlung erforderlich, um die Beweglichkeit der Finger zu fördern und die Handfunktion zu verbessern.

Die Wahl der geeigneten Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Stadium der Erkrankung, die Schwere der Symptome und die individuelle Situation des Patienten.

 

Häufige Fragen zum Thema Morbus Dupuytren

Wie häufig tritt Morbus Dupuytren auf?

Morbus Dupuytren betrifft etwa 3-6% der Erwachsenen in westlichen Ländern, wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen. Die Erkrankung tritt häufig bei Personen über 50 Jahren auf und ist besonders verbreitet bei Menschen nordeuropäischer Abstammung. Personen mit einer familiären Vorgeschichte haben ein höheres Risiko, selbst zu erkranken.

Wie kann man Morbus Dupuytren vorbeugen?

Morbus Dupuytren ist genetisch bedingt, daher ist eine vollständige Vorbeugung schwierig. Eine gesunde Lebensweise, einschließlich einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung, kann das allgemeine Wohlbefinden unterstützen.

Sollte man beim Verdacht zum Arzt gehen?

Man sollte zum Arzt gehen, wenn man Anzeichen von Morbus Dupuytren bemerkt, wie kleine, harte Knoten in der Handfläche, die sich im Laufe der Zeit zu straffen Strängen entwickeln. Auch wenn die Beweglichkeit der Finger eingeschränkt ist oder die Finger beginnen, sich in Richtung Handfläche zu beugen, ist eine ärztliche Untersuchung ratsam. Eine frühzeitige Diagnose kann helfen, geeignete Behandlungsoptionen zu besprechen und die Symptome effektiv zu kontrollieren.  

 

 

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