Verbrennung

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Verbrennungen zählen zu den häufigsten und schwerwiegendsten Verletzungen weltweit, die durch verschiedene Ursachen wie Feuer, heisse Flüssigkeiten oder Chemikalien entstehen können. Sie betreffen Millionen Menschen jährlich und erfordern oft spezialisierte medizinische Behandlung. Typische Symptome umfassen starke Schmerzen, Rötung, Schwellung und Blasenbildung, die je nach Schweregrad variieren. Eine schnelle und effektive Behandlung ist entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Heilung zu fördern. Auf dieser Seite erfahren Sie mehr über die Ursachen, Symptome und modernen Behandlungsmöglichkeiten von Verbrennungen in unserer Klinik für Plastische Chirurgie.

Was sind Verbrennungen?

Verbrennungen sind Haut- und Gewebeschäden, die durch Hitze, chemische Substanzen, Elektrizität oder Strahlung verursacht werden. Sie können von oberflächlichen Rötungen bis hin zu tiefen Gewebeschäden reichen und erfordern oft eine spezialisierte medizinische Behandlung. Verbrennungen werden in verschiedene Schweregrade eingeteilt und können schwerwiegende Komplikationen verursachen, die eine intensive Pflege und Rehabilitation erfordern.

Wie wirkt sich Verbrennungen aus?

Verbrennungen können vielfältige Auswirkungen auf den Körper haben, je nach Tiefe und Ausdehnung der Verletzung. Sie verursachen zunächst starke Schmerzen und Hautrötungen. Bei tieferen Verbrennungen können Blasenbildung, Gewebeschäden und Narbenbildung auftreten. Schwerwiegende Verbrennungen können zudem zu Flüssigkeitsverlust, Infektionen und einer Beeinträchtigung der betroffenen Körperfunktionen führen. Langfristige Folgen können Bewegungseinschränkungen und psychische Belastungen sein, weshalb eine umfassende medizinische und therapeutische Betreuung notwendig ist.

Welche Arten/Ausprägungen von Verbrennungen gibt es?

Arten

  • Thermische Verbrennungen
  • Verbrühungen
  • Chemische Verbrennungen
  • Elektrische Verbrennungen
  • Strahlungsverbrennungen
  • Kälteverbrennungen (Frostbrand)

Ausprägung:

  • Ersten Grades (Oberflächliche Verbrennungen)
  • Zweiten Grades (Teiltiefe Verbrennungen)
  • Dritten Grades (Tiefe Verbrennungen)
  • Vierten Grades (Verkohlung)

Wie unterscheiden sich die Arten/Ausprägungen?

Arten:


Thermische Verbrennungen:

  • Ursachen: Kontakt mit heissen Gegenständen oder Flammen.
  • Merkmale: Rötung, Blasenbildung, Schmerzen; abhängig von der Hitzeintensität und Dauer des Kontakts.

Verbrühungen:

  • Ursachen: Kontakt mit heissen Dampf oder Flüssigkeiten.
  • Merkmale: Rötung, Blasenbildung, Schmerzen; abhängig von der Hitzeintensität und Dauer des Kontakts.

Chemische Verbrennungen:

  • Ursachen: Kontakt mit aggressiven chemischen Substanzen wie Säuren, Laugen oder Lösungsmitteln.
  • Merkmale: Rötung, Blasenbildung, Gewebeschäden; die Schwere hängt von der Konzentration und Einwirkzeit der Chemikalie ab.

Elektrische Verbrennungen:

  • Ursachen: Kontakt mit elektrischem Strom, Blitzschlag.
  • Merkmale: Tiefe Gewebeschäden, die nicht immer an der Hautoberfläche sichtbar sind; können Herzrhythmusstörungen und Nervenschäden verursachen.

Strahlungsverbrennungen:

  • Ursachen: Exposition gegenüber ionisierender Strahlung (z.B. Röntgenstrahlen, Radioaktivität) oder ultravioletter Strahlung (Sonnenbrand).
  • Merkmale: Rötung, Blasenbildung, Hautschäden; bei intensiver Exposition auch tiefergehende Gewebeschäden möglich.

Kälteverbrennungen (Frostbrand):

  • Ursachen: Kontakt mit extrem kalten Gegenständen oder Flüssigkeiten (z.B. Trockeneis, flüssiger Stickstoff).
  • Merkmale: Ähnlich wie thermische Verbrennungen, jedoch durch Kälteeinwirkung verursacht; Gewebe kann gefrieren und absterben.

Ausprägung:

  • Ersten Grades (Oberflächliche Verbrennungen):
  • Betrifft: Nur die äusserste Hautschicht (Epidermis).
  • Symptome: Rötung, leichte Schwellung und Schmerzen.
  • Heilung: In der Regel innerhalb von wenigen Tagen ohne Narbenbildung.
  • Zweiten Grades (Teiltiefe Verbrennungen):

Unterteilung:

Oberflächlich zweiten Grades (Grad 2a):

  • Betrifft: Epidermis und oberer Teil der Dermis.
  • Symptome: Blasenbildung, starke Schmerzen, feuchte und glänzende Haut.
  • Heilung: Innerhalb von zwei bis drei Wochen, mögliche Narbenbildung.

Tief zweiten Grades (Grad 2b):

  • Betrifft: Tiefere Schichten der Dermis.
  • Symptome: Blasenbildung, wenig Schmerzen, weisse oder rote, fleckige Haut.
  • Heilung: Länger als drei Wochen, oft mit Narbenbildung.

Dritten Grades (Tiefe Verbrennungen):

  • Betrifft: Alle Hautschichten bis hin zum Unterhautfettgewebe.
  • Symptome: Weisse, braune oder schwarze, lederartige Haut, meist keine Schmerzen aufgrund der Zerstörung der Nervenenden.
  • Heilung: Erfordert chirurgische Eingriffe und Rehabilitation, erhebliche funktionelle und ästhetische Beeinträchtigungen. Führt zu Narbenbildung.

Vierten Grades (Verkohlung):

  • Betrifft: Alle Hautschichten sowie darunterliegende Strukturen wie Muskeln, Sehnen und Knochen.
  • Symptome: Verkohltes Aussehen, keine Schmerzen aufgrund der Zerstörung der Nerven.
  • Heilung: Sehr langwierig und kompliziert, erfordert umfangreiche chirurgische Eingriffe und Rehabilitation, erhebliche funktionelle und ästhetische Beeinträchtigungen.

 

Welche Anzeichen/Symptome für Verbrennungen gibt es?

Verbrennungen äussern sich durch eine Vielzahl von Symptomen, abhängig von der Tiefe und Schwere der Verletzung. Zu den allgemeinen Anzeichen gehören Rötung, Schmerzen und Schwellung der betroffenen Hautpartien. Bei oberflächlichen Verbrennungen können leichte Rötungen und Schmerzen auftreten, während tiefere Verbrennungen Blasenbildung, weisse oder verkohlte Haut und eine reduzierte Schmerzempfindlichkeit aufweisen. Schwere Verbrennungen können auch zu Flüssigkeitsverlust, Schock und Infektionen führen. In manchen Fällen sind tiefere Gewebeschichten wie Muskeln und Knochen betroffen, was zu langfristigen Funktionseinschränkungen und erheblichen Narbenbildungen führen kann. Eine genaue Beurteilung durch medizinisches Fachpersonal ist essenziell, um die richtige Behandlung zu gewährleisten.

 

Wie erkennt man Verbrennungen (Diagnose)? 

Verbrennungen lassen sich durch spezifische visuelle und physische Anzeichen erkennen. Leichte Verbrennungen zeigen sich meist durch Rötung, Schmerzen und Schwellungen der Haut. Bei Verbrennungen zweiten Grades treten zusätzlich Blasen auf, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Diese Blasen können platzen und eine feuchte, glänzende Haut hinterlassen. Schwere Verbrennungen dritten Grades führen zu weissen, braunen oder schwarzen Verfärbungen der Haut und sind oft schmerzlos, da die Nervenenden zerstört sind. Elektrische und chemische Verbrennungen können tiefere Gewebeschichten betreffen und sind nicht immer sofort sichtbar. In allen Fällen ist es wichtig, eine medizinische Fachperson zur Diagnose und Behandlung aufzusuchen.

 

Behandlungsmethoden und Therapie

Verbrennungen sind behandelbar und die Heilungschancen hängen vom Schweregrad und der Ausdehnung der Verletzung ab. Leichte Verbrennungen ersten Grades heilen meist mit einfachen Massnahmen wie antiseptischen Wundpflege, Salben und Schmerzmitteln. Bei Verbrennungen zweiten Grades können zusätzliche Behandlungen wie Blasenabtragung, Wunddebridements, regelmässige Verbandswechsel und Schmerzmanagement notwendig sein. Bei tiefen 2b-gradigen Verbrennungen ist eine Operation und Deckung der betroffenen Areale notwendig. Schwere Verbrennungen dritten und vierten Grades (ggf. bereits ab Grad 2b) erfordern chirurgische Eingriffe wie z.B. Hauttransplantationen bis hin zu freien Gewebetransfers, intensive Wundpflege und Rehabilitation. Chemische und elektrische Verbrennungen erfordern spezielle Behandlungsansätze, um tiefergehende Gewebeschäden zu adressieren. Für detailliertere Informationen zu den einzelnen Behandlungen und Therapien besuchen Sie bitte unsere speziellen Informationsseiten.

 

 

 

Häufige Fragen zu Verbrennungen

Wie häufig treten Verbrennungen auf?

In Europa sind Verbrennungen eine häufige Verletzungsart. Schätzungen zufolge erleiden jährlich etwa 2 bis 3 von 1000 Personen eine Verbrennung, die eine medizinische Behandlung erfordert. In der Schweiz werden jährlich rund 10.000 Menschen aufgrund von Verbrennungen behandelt, wobei Kinder und ältere Menschen besonders betroffen sind. In Europa sind die häufigsten Ursachen für Verbrennungen Haushaltsunfälle, insbesondere durch heisse Flüssigkeiten, Flammen und chemische Substanzen. (Quelle: BioMed Central, European Burns Association (EBA)), European Commission).

Wie kann man Verbrennungen vorbeugen?

Die Prävention und Aufklärung über Sicherheitsmassnahmen tragen dazu bei, die Häufigkeit und Schwere solcher Verletzungen zu reduzieren. 

Sollte man beim Verdacht auf Verbrennungen zur Ärztin oder zum Arzt gehen?

Ja, bei Verdacht auf eine Verbrennung sollte man unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Insbesondere grossflächige oder tiefe Verbrennungen, bei denen die Haut weiss, verkohlt oder lederartig aussieht, erfordern medizinische Aufmerksamkeit. Auch Verbrennungen im Gesicht, an den Händen, Füssen oder im Genitalbereich sollten immer von einer Ärztin oder einem Arzt untersucht werden. Wenn Blasen auftreten oder Anzeichen einer Infektion wie Rötung, Schwellung und Eiterbildung vorliegen, ist eine ärztliche Untersuchung ebenfalls notwendig. Chemische und elektrische Verbrennungen können tiefere Gewebeschäden verursachen, die nicht sofort sichtbar sind und eine spezialisierte Behandlung erfordern. Eine schnelle medizinische Versorgung kann Komplikationen verhindern und die Heilung beschleunigen.

Welche Behandlungsmethode ist bei Verbrennungen notwendig?

Die notwendige Behandlungsmethode hängt vom Schweregrad der Verbrennung ab. Leichte Verbrennungen können meist zu Hause mit Kühlung, antiseptischen Salben und Schmerzmitteln behandelt werden. Schwerere Verbrennungen erfordern oft professionelle Wundreinigung, spezielle Verbände, Schmerzmanagement und in manchen Fällen chirurgische Eingriffe wie Hauttransplantationen

Welche Erste-Hilfe-Massnahmen sollte ich bei einer Verbrennung ergreifen?

Kühlen Sie die betroffene Stelle sofort unter fliessendem, lauwarmem Wasser für mindestens 10-20 Minuten. Vermeiden Sie Eis oder sehr kaltes Wasser, da dies weitere Schäden verursachen kann. Decken Sie die Verbrennung anschliessend mit einem sterilen Verband oder einem sauberen Tuch ab und suchen Sie medizinische Hilfe auf, wenn die Verbrennung schwerwiegend ist.

Können Narben nach einer Verbrennung vollständig verschwinden?

Die Narbenbildung hängt von der Tiefe und Schwere der Verbrennung ab. Oberflächliche Verbrennungen heilen meist ohne Narben, während tiefere Verbrennungen Narben hinterlassen können. Moderne Behandlungsmethoden wie Microneedling, Lasertherapie, und Spezialverbände können das Erscheinungsbild von Narben verbessern.

Was sollte ich bei chemischen Verbrennungen tun?

Bei chemischen Verbrennungen spülen Sie die betroffene Stelle sofort und gründlich mit viel Wasser ab, um die Chemikalie zu verdünnen und zu entfernen. Vermeiden Sie es, die Chemikalie zu neutralisieren, da dies eine exotherme Reaktion auslösen kann. Suchen Sie umgehend medizinische Hilfe auf.

 

 

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