Schwere bakterielle Weichteilinfektion

Nekrotisierende Fasziitis

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Nekrotisierende Fasziitis ist eine seltene, aber sehr gefährliche bakterielle Infektion, die das Weichteilgewebe zerstört und sich extrem schnell ausbreitet. Die Erkrankung beginnt oft mit unspezifischen Symptomen wie Schmerzen und Rötungen, entwickelt sich aber rasch zu einer lebensbedrohlichen Situation. Ohne sofortige medizinische Behandlung, meist chirurgische Eingriffe, kann die Infektion zu schwerwiegenden Komplikationen oder sogar zum Tod führen. In den folgenden Abschnitten werden wir die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlungsmethoden dieser ernsten Erkrankung näher erläutert.

Was ist Nekrotisierende Fasziitis?

Nekrotisierende Fasziitis ist eine aggressive bakterielle Infektion, die das Weichteilgewebe befällt und schnell fortschreitet. Sie wird oft durch Streptokokken oder andere Bakterien verursacht und erfordert eine sofortige medizinische Behandlung.

Wie wirkt sich Nekrotisierende Fasziitis aus?

Die Infektion zerstört das Weichteilgewebe, was zu schweren Schmerzen, Schwellungen, Rötungen und Blasenbildung führen kann. Ohne rasche Behandlung kann sie lebensbedrohlich werden.

Welche Arten/Ausprägungen von Nekrotisierende Fasziitis gibt es?

Je nach Pathogenese unterscheidet man vier Typen der nekrotisierenden Fasziitis:

Typ 1 (80 %): Mischinfektion mit ≥ 4 anaeroben und aeroben Bakterien; v.a. nach chirurgischen Eingriffen; meist bei Fournier-Gangrän
Typ 2: ausgelöst durch Streptokokken der Gruppe A und/oder seltener PVL-bildenden Staphylococcus aureus; in 50 % d.F. des Toxic Shock Syndrome
Typ 3: ausgelöst durch Bakterien der Gattung Vibrio (z.B. Vibrio vulnificus) und Aeromonas; meist nach Baden in kontaminierten Gewässern oder nach Verzehr von, bzw. Kontakt mit, Meeresprodukten
Typ 4: posttraumatisch verdreckte Wunden, meist mit Beteiligung von Pilzen (v.a. Zygomyzeten)
Eine Gasgangrän stellt eine Sonderform der nekrotisierenden Fasziitis dar, die durch Clostridien verursacht wird. Als Gasbrand wird hingegen eine Clostridien-bedingte nSSTI mit Gasbildung im Gewebe bezeichnet, wobei die Faszien (noch) nicht mitbeteiligt sind. Die Fournier-Gangrän ist eine nekrotisierende Fasziitis des äusseren Genitals. 
 

Wie unterscheiden sich die Arten/Ausprägungen?

Je nach Pathogenese unterscheidet man vier Typen der nekrotisierenden Fasziitis:

Typ 1 (80 %): Mischinfektion mit ≥ 4 anaeroben und aeroben Bakterien; v.a. nach chirurgischen Eingriffen; meist bei Fournier-Gangrän
Typ 2: ausgelöst durch Streptokokken der Gruppe A und/oder seltener PVL-bildenden Staphylococcus aureus; in 50 % d.F. des Toxic Shock Syndrome
Typ 3: ausgelöst durch Bakterien der Gattung Vibrio (z.B. Vibrio vulnificus) und Aeromonas; meist nach Baden in kontaminierten Gewässern oder nach Verzehr von bzw. Kontakt mit Meeresprodukten
Typ 4: posttraumatisch verdreckte Wunden, meist mit Beteiligung von Pilzen (v.a. Zygomyzeten)
Eine Gasgangrän stellt eine Sonderform der nekrotisierenden Fasziitis dar, die durch Clostridien verursacht wird. Als Gasbrand wird hingegen eine Clostridien-bedingte nSSTI mit Gasbildung im Gewebe bezeichnet, wobei die Faszien (noch) nicht mitbeteiligt sind. Die Fournier-Gangrän ist eine nekrotisierende Fasziitis des äusseren Genitals. 

 

Welche Anzeichen/Symptome für Nekrotisierende Fasziitis gibt es?

Frühe Symptome umfassen starke Schmerzen, die unverhältnismässig zur sichtbaren Hautveränderung sind, Rötung, Schwellung und Blasenbildung. Später können Fieber, Schüttelfrost und Schock auftreten.

 

Wie erkennt man Nekrotisierende Fasziitis (Diagnose)? 

Nekrotisierende Fasziitis wird anhand der klinischen Symptome wie schnell fortschreitende Schmerzen, Rötungen, Schwellungen und die Bildung von Blasen diagnostiziert. Bildgebende Verfahren wie MRT oder CT können die Ausbreitung der Infektion zeigen, sollen bei eindeutiger Klinik ein chirurgische Massnahme jedoch nicht verzögern. Eine schnelle Laboranalyse des betroffenen Gewebes bestätigt die Diagnose und identifiziert die verantwortlichen Bakterien.

 

Behandlungsmethoden und Therapie

Die Behandlung der nekrotisierenden Fasziitis erfordert in der Regel eine sofortige chirurgische Entfernung des infizierten Gewebes, um die Ausbreitung der Infektion zu stoppen. Dies wird oft von einer intensiven Antibiotikatherapie begleitet. In schweren Fällen kann eine Amputation notwendig sein, um das Leben des Patienten zu retten. Nach der Operation sind oft weitere Eingriffe und eine langfristige Wundpflege erforderlich.

 

 

Häufige Fragen zu Nekrotisierende Fasziitis

Wie häufig tritt Nekrotisierende Fasziitis auf?

Die genaue Häufigkeit variiert je nach Region und Risikofaktoren.

Wie kann man Nekrotisierende Fasziitis vorbeugen?

Eine gründliche Wundhygiene und sofortige Behandlung von Hautverletzungen können das Risiko verringern. Personen mit geschwächtem Immunsystem sollten besonders vorsichtig sein und mögliche Infektionen frühzeitig behandeln lassen.

Sollte man beim Verdacht auf Nekrotisierende Fasziitis zur Ärztin oder zum Arzt gehen?

Ja, bei Verdacht auf nekrotisierende Fasziitis sollte sofort das nächste Zentrumsspital aufgesucht werden, da eine schnelle Diagnose und Behandlung lebenswichtig sind.

Welche Behandlungsmethode ist bei Nekrotisierende Fasziitis notwendig?

Die primäre Behandlungsmethode ist die chirurgische Entfernung des infizierten Gewebes. Zusätzlich werden Antibiotika verabreicht, um die Bakterien abzutöten und die Ausbreitung der Infektion zu stoppen.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Nekrotisierende Fasziitis nach einer Behandlung wiederkommt?

Die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls ist gering, wenn die Infektion frühzeitig und umfassend behandelt wird. Dennoch sind regelmässige Nachuntersuchungen wichtig, um mögliche Komplikationen oder erneute Infektionen frühzeitig zu erkennen.

 

 

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