Lipödem

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Das Lipödem ist eine chronische Erkrankung, die hauptsächlich Frauen betrifft und durch eine unproportionale schmerzhafte Fettvermehrung in den Beinen und Armen gekennzeichnet ist. Diese Fettverteilungsstörung führt zu Schmerzen, Druckempfindlichkeit und leichter Blutergussbildung in den betroffenen Bereichen. Die Erkrankung schreitet oft fort und kann durch hormonelle Veränderungen wie Pubertät, Schwangerschaft oder Menopause ausgelöst werden. Behandlungsmöglichkeiten umfassen Kompressionstherapie, manuelle Lymphdrainage, Physiotherapie und chirurgische Eingriffe wie die Liposuktion.

Was ist ein Lipödem?

Das Lipödem ist eine chronische Fettverteilungsstörung deren Ursache nicht vollständig geklärt ist, es wird jedoch häufig durch hormonelle Veränderungen ausgelöst.

Wie wirkt sich das Lipödem aus?

Das Lipödem wirkt sich auf verschiedene Weise auf den Körper und das Wohlbefinden der Betroffenen aus:

  • Fettverteilung: Es führt zu einer unproportionalen Ansammlung von Fettgewebe in den Beinen und/oder Armen, oft mit symmetrischer Verteilung.
  • Schwellungen: Betroffene Bereiche neigen zu Schwellungen, die im Laufe des Tages zunehmen können.
  • Schmerzen und Druckempfindlichkeit: Die betroffenen Regionen sind häufig schmerzhaft und empfindlich auf Druck.
  • Blutergüsse: Es besteht eine erhöhte Neigung zu Blutergüssen, oft ohne erkennbare Ursache.
  • Einschränkungen der Beweglichkeit: Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu Bewegungseinschränkungen kommen.
  • Psychische Belastung: Die körperlichen Symptome und das veränderte Erscheinungsbild können zu emotionaler Belastung, vermindertem Selbstwertgefühl und psychischen Problemen führen.

Die Symptome verschlimmern sich oft im Laufe der Zeit, insbesondere wenn keine geeignete Behandlung erfolgt.

Welche Stadien des Lipödems gibt es?

Das Lipödem wird in verschiedene Stadien und Typen eingeteilt, basierend auf dem Fortschreiten der Erkrankung und den betroffenen Körperregionen. Hier sind die wichtigsten Arten und Ausprägungen:


Stadien des Lipödems:


Stadium I:

  • Hautoberfläche: glatt
  • Fettgewebe: feinknotig
  • Symptome: Schwellungen und leichte Schmerzen, die sich im Laufe des Tages verstärken

Stadium II:

  • Hautoberfläche: uneben, "Matratzenphänomen"
  • Fettgewebe: grobknotig
  • Symptome: verstärkte Schwellungen und Schmerzen, verstärkte Druckempfindlichkeit

Stadium III:

  • Hautoberfläche: stark uneben, ausgeprägte Hautwülste
  • Fettgewebe: massiv vergrössert und verhärtet
  • Symptome: schwere Schwellungen, starke Schmerzen, erhebliche Bewegungseinschränkungen
     

Welche Typen des Lymphödems gibt es?

Typen des Lipödems:


Typ I:

  • Betroffene Bereiche: Gesäss und Hüften
  • Symptome: Schwellungen und Fettansammlung in den betroffenen Regionen

Typ II:

  • Betroffene Bereiche: Gesäss, Hüften, Oberschenkel
  • Symptome: unproportionale Fettverteilung bis zu den Knien

Typ III:

  • Betroffene Bereiche: Gesäss, Hüften, Oberschenkel, Unterschenkel
  • Symptome: Fettansammlung bis zu den Knöcheln

Typ IV:

  • Betroffene Bereiche: Arme (zusätzlich zu den Beinen)
  • Symptome: symmetrische Fettverteilung und Schwellungen in Armen und Beinen

Typ V:

  • Betroffene Bereiche: nur die Beine (auch „Reiterhosen-Phänomen“)
  • Symptome: Fettansammlung und Schwellungen in den Beinen, wobei der Oberkörper normal bleibt

Diese Einteilung hilft, das Lipödem besser zu verstehen und gezielte Behandlungsansätze zu entwickeln.

 

Welche Anzeichen/Symptome für Lipödeme gibt es?

Anzeichen für ein Lipödem umfassen eine symmetrische Fettansammlung an Beinen und/oder Armen, oft ab Hüfte oder Gesäss abwärts. Betroffene Bereiche sind druckempfindlich und schmerzhaft, wobei die Schmerzen im Tagesverlauf zunehmen. Häufig treten ohne erkennbaren Grund Blutergüsse auf. Die Haut kann im späteren Stadium uneben und knotig erscheinen. Es kommt zu Schwellungen, die durch langes Stehen oder Sitzen verstärkt werden. Bewegungseinschränkungen und ein schweres, spannendes Gefühl in den betroffenen Gliedmassen sind ebenfalls typische Symptome. Oftmals beginnt das Lipödem nach hormonellen Veränderungen wie Pubertät, Schwangerschaft oder Menopause.

 

Wie erkennt man Lipödeme (Diagnose)? 

Die Diagnose eines Lipödems erfolgt hauptsächlich durch eine gründliche klinische Untersuchung und Anamnese. Die Ärztin oder der Arzt erfragt die Symptome, die Krankengeschichte und das Auftreten von Fettverteilungsstörungen in der Familie. Wichtige Indikatoren sind eine symmetrische Fettansammlung in den Beinen und/oder Armen, Schmerzen, Druckempfindlichkeit und eine Neigung zu Blutergüssen.

Während der körperlichen Untersuchung prüft die Ärztin oder der Arzt die Fettverteilung und tastet die betroffenen Bereiche auf Knoten und Unebenheiten ab. Auch die Hautbeschaffenheit und mögliche Schwellungen werden begutachtet.

Zusätzlich können bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT eingesetzt werden, um das Ausmass der Fettverteilung und mögliche Lymphstauungen zu beurteilen. Diese Methoden helfen, andere Erkrankungen wie Lymphödem oder Adipositas auszuschliessen.

Manchmal wird eine Lymphszintigraphie durchgeführt, um den Lymphfluss zu überprüfen. Eine genaue Diagnose ist wichtig, um geeignete Behandlungsstrategien zu entwickeln und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

 

Behandlungsmethoden und Therapie

Die Behandlung des Lipödems umfasst Kompressionstherapie mit spezieller Kleidung, um Schwellungen zu reduzieren. Manuelle Lymphdrainage, eine sanfte Massagetechnik, fördert den Lymphabfluss. Physiotherapie hilft, Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu lindern. Eine gesunde Ernährung und regelmässige Bewegung unterstützen das Gewichtsmanagement. In fortgeschrittenen Fällen kann eine Liposuktion erwogen werden, um überschüssiges Fettgewebe zu entfernen. Dies führt zur Reduktion der asymmetrischen Fettverteilungsstörung und in der Regel auch zu einer deutlichen Schmerzreduktion. psychologische Unterstützung ist wichtig, um mit den psychischen Belastungen und Veränderungen des Körperbildes umzugehen. Eine individuell angepasste, ganzheitliche Behandlung bietet die besten Ergebnisse für die Linderung von Symptomen und die Verbesserung der Lebensqualität.

 

 

Häufige Fragen zu Lipödem

Wie häufig tritt ein Lipödem auf?

Lipödem tritt überwiegend bei Frauen auf, wobei Schätzungen darauf hinweisen, dass etwa 11% bis 17% der Frauen weltweit betroffen sein könnten. Es ist eine häufige, aber oft unterdiagnostizierte Erkrankung, die in verschiedenen Schweregraden auftreten kann.

Wie kann man einem Lipödem vorbeugen?

Da die genauen Ursachen für Lipödem nicht vollständig verstanden sind, gibt es keine spezifische Präventionsmethode. Allgemeine Massnahmen zur Förderung eines gesunden Lebensstils, einschliesslich regelmässiger Bewegung, einer ausgewogenen Ernährung und der Vermeidung von übermässigem Gewicht, könnten jedoch dazu beitragen, das Risiko zu verringern.

Sollte man beim Verdacht auf ein Lipödem zur Ärztin oder zum Arzt gehen?

Ja, es ist ratsam, bei Verdacht auf ein Lipödem eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen. Nur ein Arzt kann eine genaue Diagnose stellen und geeignete Behandlungsoptionen empfehlen. Frühe Intervention kann helfen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Symptome zu lindern.

Welche Behandlungsmethode ist bei einem Lipödem notwendig?

Bei Lipödem ist keine spezifische Behandlungsmethode für alle Patientinnen und Patienten erforderlich. Die Therapie wird individuell angepasst und kann Kompressionstherapie, manuelle Lymphdrainage und Bewegungstherapie. In vielen Fällen ist die Liposuktion eine sehr geeignete Therapie, um die Schmerzen zu lindern und die z.T. entstellende asymmetrische Fettverteilungsstörung zu beheben. Die betroffenen Körperareale sind in der Regel auch nicht durch sportliche Aktivitäten und Ernährungsumstellung vollständig zu sanieren. 

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Lipödem nach einer Behandlung wiederkommt?

Die Wahrscheinlichkeit, dass das Lipödem nach einer Liposuktion zurückkehrt, kann variieren und ist von verschiedenen Faktoren abhängig, einschliesslich des individuellen Krankheitsverlaufs, der postoperativen Pflege und der Einhaltung eines gesunden Lebensstils. Studien deuten darauf hin, dass eine sorgfältige Auswahl der Patientinnen und Patienten, eine gründliche präoperative Diagnose und eine erfahrene chirurgische Durchführung die Rückkehr des Lipödems erheblich verringern können. 

 

 

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