Analfistel Therapie
- An folgenden Standorten
- St.Gallen
- Rorschach
Bei Hinweisen auf eine chronische Infektion wird in einem Schritt eine Drainage (Seton-Einlage) durchgeführt. Liegt ein Abszess vor, muss dieser vorgängig behandelt werden. Sehr vorsichtig ist das chirurgische Verfahren beim Patienten mit Morbus Crohn zu wählen, da hier doch häufig Rezidive auftreten und wiederholte Operationen im Bereiche des Schliessmuskelapparates die Gefahr einer dauernden Schädigung in sich birgt.
Abszessinzision/-exzision
Findet sich ein schmerzhafter, druckdolenter Eiterherd (Abszess) im Bereiche einer Analfistel, muss zunächst dieser in einer Narkose eröffnet werden. Dabei wird die Haut unmittelbar über der Schwellung spindelförmig ausgeschnitten, so dass der Eiter abfliessen kann. Anschliessend wird die Wunde ambulant täglich mehrmals gespült und gesäubert. In der Regel heilt ein derartiger Abszess nach 4 bis 5 Wochen ab und es bleibt eine chronische nässende Fistel übrig, welche dann in einer zweiten Operation behandelt werden muss.
Infizierte Perianalfistel
Finden sich Hinweise für rezidivierende Entzündungen im Bereich einer Analfistel ist gegebenenfalls die Einlage einer Fadendrainage (Seton) zur Beruhigung der Entzündung (Konditionierung) der Fistel empfehlenswert. Dabei wird in einer kurzen Narkose die Fistel sondiert und mit einem Faden (Kautschuk) drainiert. Diese Fadenschlaufe wird aussen geknotet und fixiert. Anfangs ist ebenfalls ein regelmässiges Ausduschen des Analbereichs nötig.
Fistelspaltung (Fistulotomie)
Eine submuköse Fistel kann zum Darm hin längs aufgeschnitten werden (d.h. gespalten werden). Dabei wird der Fistelgang erst vollständig gespalten und anschliessend vollständig herausgeschnitten (exzidiert) und die Wunde offen belassen. Es heilt sekundär in den nächsten 3 bis 4 Wochen vollständig ab. Täglich wird die Wundregion 2 bis 3 mal ausgeduscht. Auch bei intersphinktären und transsphinktären Fisteln ist dies eine Möglichkeit, falls dabei nur ein kleiner Teil des Schliessmuskels durchtrennt wird.
Schleimhautverschiebelappen (Advancement Mukosaflap)
Inter- und transsphinktäre Fisteln werden aus der Umgebung herausgeschnitten bis an die Stelle, wo sie den Schliessmuskel durchstossen. Der Gang im Muskel wird ausgekratzt und der Muskel vernäht. Die Öffnung im Darm wird vom Darm her mit einer Naht verschlossen und durch einen Schleimhautlappen (Advancement Mukosaflap) gesichert.
Dieses Verfahren erfordert eine vollständige Darmreinigung vor der Operation und wird in der Regel während eines 3 bis 5-tägigen Krankenhausaufenthaltes durchgeführt. Die Operation erfolgt in rückenmarksnaher Anästhesie. Um ein Anheilen des Schleimhautverschiebelappens zu ermöglichen, muss jeder Stuhlgang in den ersten 3 Tagen nach der Operation vermieden werden. Deshalb erhalten die Patienten und Patientinnen während dieser Zeit nur flüssige Kost.
Bei komplexen Fistelverläufen oder rezidivierenden Fistelleiden kann auch einmal die Anlage eines künstlichen Darmausganges (Stoma) zur Ruhigstellung des Enddarmes (Rectum) nötig werden, damit die Fistel nach Fixation des Verschiebelappens abheilen kann. Dieser künstliche Darmausgang wird in der Regel nach 4 bis 6 Wochen wieder rückverlegt.
Nachbehandlung:
Einfache Fisteloperationen, wie die Einlage einer Drainage (Seton) oder die Spaltung einer subkutanen Fistel, werden in der Regel, während eines kurzstationären Aufenthaltes behandelt. Eine vollständige Darmreinigung ist nicht nötig, eine präoperative Entleerung des Enddarmes durch einen kleinen Einlauf ist hingegen empfehlenswert. Anschliessend wird die Wunde durch zweimal tägliches Ausduschen sauber gehalten.
Komplexe Fisteloperationen, wie jene mit Schleimhautverschiebelappen, erfordern eine vollständige Darmreinigung vor der Operation und werden in der Regel während eines 3 bis 5-tägigen Krankenhausaufenthaltes durchgeführt. Die Operation erfolgt in rückenmarksnaher Anästhesie. Um ein Anheilen des Schleimhautverschiebelappens zu ermöglichen, muss jeder Stuhlgang in den ersten 3 Tagen nach der Operation vermieden werden. Deshalb erhalten die Patienten und Patientinnen während dieser Zeit nur flüssige Kost. Anschliessend wird die Wunde durch zweimal tägliches Ausduschen sauber gehalten.