Voroperierte Wirbelsäulen - Therapien
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Für die knöcherne Heilung des versteifen Wirbelsäulenabschnittes ist nebst einem mechanisch stabilem Konstrukt die Berücksichtigung der Biologie notwendig. Der Knochen wächst nur schwerlich durch eine teil-ausgeräumte Bandscheibe. Nicht aufgemeisselte und nicht-entknorpelte Gelenke bieten ebenfalls keine zuverlässige Überbrückungsstrecke für den Knochen.
Wenn es zu keiner Verknöcherung des verschraubten Abschnittes kommt, kann es im Verlauf der Zeit unter der zyklischen Belastung zu einem Ermüdungsbruch des Metalls oder zu Schraubenlockerungen kommen. Bei Revisionen wird deshalb das Ziel der Knochenheilung bestimmt verfolgt. Hierfür wird in aller Regel Knochen aus dem Beckenkamm entnommen. Zudem muss alles Narbengewebe von den Wirbelbögen und aus den Gelenken gekratzt werden, ansonsten ist das Anlagern von frischem Knochen zwecklos. Teilweise ist es auch notwendig, die Platzhalter (Cages) zu tauschen oder zumindest nochmalig Knochen im Bandscheibenfach zu platzieren. Aufgrund der Voroperation ist der Zugang zum Bandscheibenfach vernarbt und das Risiko für eine Schädigung der Nervenwurzel auf entsprechender Höhe steigt.
Die Komplexität nimmt zu, wenn die Wirbelsäule in der Voroperation in einer Fehlstellung fixiert wurde. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, die Fehlstellung zu korrigieren um Anschlussabnützungen zu verhindern und bestehende Rückenschmerzen durch die Überlastung der Muskulatur zu mindern.
Zuvor minimalinvasiv operierte Wirbelsäulen müssen bei Revisionseingriffen in aller Regel in eine offene Form konvertiert werden. Gelockerte Schrauben werden bei einer Revision in aller Regel zur bakteriologischen Untersuchung eingeschickt. In bis zu 20% steckt ein chronischer bakterieller Infekt hinter der Schraubenlockerung.
Die Nachkontrolle in der Wirbelsäulensprechstunde erfolgt 6 Wochen, 3, 6, 12 und 24 Monate nach Operation.