Postoperative Infektionen - Therapien
- An folgenden Standorten
- St.Gallen
Eine Antibiotikagabe ohne chirurgische Säuberung des Wundgebietes ist meist nicht zielführend. Die Gewinnung von Proben steht an oberster Stelle, denn nur so kann eine erregergerechte Therapie erfolgen. Zudem ist das verbleibende abgestorbenes Gewebe ein idealer Nährboden für weiteres Bakterienwachstum. Falls bei der vorausgegangen Operation Schrauben eingebracht wurden, sollten diese idealerweise gewechselt werden. Auf der Metalloberfläche können sich je nach Bakterium relativ rasch ein Biofilm ausbilden, der das Antiobiotika nur schlecht zu durchdringen vermag. Infizierte Schrauben lockern relativ rasch aus und können nebst dem Entzündungsschmerz einen mechanischen Schmerz bei Bewegung verursachen.
Nach der Revision erfolgt die intravenöse Gabe eines Breitbandantibiotikas bis die intraoperativen Proben analysiert sind. Danach wird abhängig von der Resistenzlage das Antibiotika umgestellt. In der Regel setzt sich die Therapie aus 2 wöchiger intravenöser Gabe mit anschliessender Umstellung auf Tabletten für weitere 10 Wochen zusammen. In der hausärztliche Praxis sollten regelmässig die Entzündungswerte kontrolliert werden. Die Nachkontrolle in der Wirbelsäulensprechstunde erfolgt 1.5, 3 und 6 Monate nach Revision.
Die Entzündung heilt in den meisten Fällen über die nächsten 3 Monate komplett ab.