Hamstringruptur
- An folgenden Standorten
- St.Gallen
- Rorschach
Verletzungsmuster
Die Hamstrings werden häufig bei Sportarten wie Fussball oder beim Rennen verletzt, wenn eine hohe Kraft auf das ausgestreckte Bein bei gebeugter Hüfte einwirkt. Dies geschieht auch bei einem Ausrutscher auf das «Hinterteil». Dabei kommt es zu einer maximalen Überdehnung der Hamstrings und infolge dessen zu einem Ausriss der gesamten Muskelgruppe im Bereich ihrer Befestigung am Beckenknochen.
Symptome
Typischerweise tritt ein einschiessender Schmerz an der Oberschenkelrückseite während einer (sportlichen) Aktivität mit dem oben genannten Bewegungsmuster ein. Im Verlauf kann ein grosser Bluterguss entstehen. Ebenfalls zeigt sich ein gewisser Kraftverlust bei der Kniebeugung und möglicherweise ist eine Delle im Gesässbereich tastbar.
Therapie
Wird nach der Untersuchung eine Verletzung der Hamstrings vermutet, kann diese mittels MRI bestätigt werden. Je nach MRI-Befund und Ihren Ansprüchen wird mit Ihnen die optimale Therapieoption besprochen.
Konservativ
Teilrisse der Hamstrings können oft ohne Operation behandelt werden. Es erfolgt eine Schonung des Beins mit Teilbelastung über mehrere Wochen. Zusätzlich werden Physiotherapie zur Gangschulung, manuelle Therapie, Koordinationstraining sowie Bewegungsschulung verordnet. Um das Risiko für eine Hamstringruptur zu reduzieren, ist es wichtig, dass im weiteren Verlauf eine konsequente Dehnung der Muskulatur erfolgt.
Operativ
Kommt es hingegen zu einem vollständigen Abriss, müssen die Muskeln oft operativ wieder am Sitzbeinhöcker fixiert werden. Werden die Muskeln nicht refixiert, kann eine abgeschwächte Beugung des Kniegelenks bestehen bleiben. Bei einer Operation erfolgt ein Hautschnitt an der Oberschenkelrückseite, um den Riss darzustellen. Danach wird die Muskulatur mit Fadenankern wieder an ihrer ursprünglichen Position am Sitzbeinhöcker befestigt.
Nach der Operation
Nach der Operation erfolgt eine Gehstockentlastung für 6 Wochen. Um die refixierten Muskeln zu schützen, sollten Sie während dieser Zeit bestimmte Bewegungen (z.B. übermässige Hüftbeugung bei gleichzeitiger Kniestreckung) vermeiden. Es erfolgt daher eine Instruktion durch die Physiotherapeuten. Die Übungen können Sie zu Hause weiterführen. 6 Wochen nach der Operation erfolgt eine Kontrolle in der Sprechstunde, danach darf meist mit einem gezielten Wiederaufbau der Muskulatur begonnen werden. Je nach Beruf ist mit einer Arbeitsunfähigkeit von 4 – 12 Wochen (Bauarbeiter) zu rechnen.
Risiken der operativen Behandlung
Neben allgemeinen Komplikationen von Operationen (Entzündung von Blase oder Lunge, Thrombose, Herz-Kreislauf- Probleme) möchten wir Sie noch über spezifische Risiken informieren. In seltenen Fällen kann es während der Operation zu einer Störung eines Haut- oder des Ischiasnerves kommen. Häufiger sind vorübergehende Gefühlsstörungen der Haut im Operationsgebiet. Um einen Wundinfekt in diesem Bereich zu vermeiden, wird die Wunde nach der Operation gut versiegelt. Auf gute Hygienemassnahmen auf der Toilette ist zu achten.