Zytopenien

Blutarmut (Anämie), Leukopenien, Thrombozytopenien

Eine Zytopenie ist eine Verminderung der Anzahl Zellen im Blut. Dies können beispielsweise Blutarmut (Anämie), Leukopenien oder Thrombozytopenien sein.

Zur Klärung der Ursache erfolgt in einem ersten Schritt eine mikroskopische Beurteilung des Blutbildes, eine Durchflusszellmessung (Durchflusszytometrie) und die Bestimmung verschiedener Werte im Blut wie Eisen, Vitamin B12 oder Folsäure. Im nächsten Schritt wird entschieden, ob eine weitere Diagnostik (z.B. Knochenmarkpunktion) erforderlich ist.

Anämie (Blutarmut)

Bei einer Anämie mangelt es an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin).

Symptome

Anzeichen dafür sind Blässe, Leistungsminderung, Konzentrationsschwäche und eine erhöhte Infektanfälligkeit.

Ursachen

Frauen sind aufgrund ihrer Monatsblutung sehr viel häufiger von Blutarmut betroffen. Die Anämie kann schwerwiegende Ursachen haben, die unbedingt ärztlich behandelt werden müssen. Auch einseitige Ernährung oder Mangelernährung, chronische Erkrankungen mit Entzündungszuständen oder chronischer Blutverlust sind häufige Ursachen von Blutarmut. 

Leukopenien

Unter einer Leukopenie versteht man die verminderte Anzahl von weissen Blutkörperchen im Blut. Der untere Grenzwert liegt bei ca. 4000 Zellen pro Mikroliter. Das Gegenteil der Leukozytopenie ist die Leukozytose.

Symptome

Patientinnen und Patienten mit Leukopenie haben eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber Infektionen – bedrohlich sind hier vor allem bakterielle Erreger. Dann kann es zu hohem Fieber und einem schweren Krankheitsbild kommen.

Ursachen

Eine Leukopenie entsteht, wenn die Neubildung der Leukozyten im Knochenmark beeinträchtigt ist oder ein erhöhter Verbrauch besteht. Sie kann bei sehr unterschiedlichen Erkrankungen auftreten: Infektionskrankheiten wie bakterielle Infekte, Autoimmunerkrankungen, Vitamin B12-Mangel oder Knochenmark-Erkrankungen wie Myelodysplasien, aplastische Anämie, Myelofibrose, Leukämien oder Lymphome, allergische Agranulozytose oder Hypersplenismus.

Thrombozytopenien

Unter einer Thrombozytopenie versteht man eine verminderte Anzahl von Blutplättchen im Blut. Das Gegenteil der Thrombozytopenie ist die Thrombozytose.

Symptome

Niedrige Thrombozytenwerte werden vom menschlichen Organismus ohne klinische Ausfallserscheinungen toleriert. Erst Werte unter 80.000/µl sind klinisch bedeutsam, wenn keine zusätzliche Thrombozytopathie vorliegt. Bei Verletzungen neigen Betroffene dann häufiger zu Hämatomen, also zu blauen Flecken, Nasen- oder Zahnfleischbluten. Bei Werten zwischen 30.000 und 50.000/µl ist mit Traumen im Bereich der Haut sowie der Schleimhäute, der Atemwege und des Gastrointestinaltrakts mit Blutungen zu rechnen. Bei Thrombozytenzahlen zwischen 15.000 und 30.000/µl kommt es zu Spontanblutungen in Form von Blutergüssen, Schleimhautblutungen und im schlimmsten Fall Hirnblutungen. Die klinischen Symptome sind abhängig davon, wie schnell die Thrombozytopenie eingetreten ist.

Ursachen 

Thrombozytopenien haben es ein sehr weites Ursachenspektrum: So können angeborene genauso wie erworbene Bildungsstörungen die Ursache sein. Zu Letzteren gehören kurzfristige Aktivierungen des Immunsystems durch z.B. Infekte genauso wie Autoimmunerkrankungen oder Knochenmark-Erkrankungen wie Lymphome, Myelome oder Leukämien.