Unsere Geräte
Klinikinformationssystem und Bestrahlungsplanungssystem
Unser Klinikinformationssystem ARIA (Firma Varian) unterstützt sämtliche Aufgaben, die bei der Patientenplanung und -bestrahlung anfallen. Unter anderem enthält es sämtliche Patientendaten, unterstützt die Terminplanung und die Abrechnung der Leistungen.
Das in ARIA integrierte Bestrahlungsplanungssystem Eclipse kennt alle für Ihre Strahlentherapie wichtigen Eigenschaften des Bestrahlungsgeräts. Es unterstützt sämtliche Schritte der Bestrahlungsplanung: Überlagerung verschiedener Bildtypen wie CT, MR und PET, Einzeichnen des Tumors, anliegender Organe und für die Planung wichtiger Hilfsstrukturen. Eclipse enthält verschiedene Werkzeuge zur Bestimmung der optimalen Bestrahlungstechnik, berechnet mit Hilfe der CT-Bilder die resultierende Dosisverteilung und unterstützt uns bei der medizinischen Beurteilung der Dosisverteilung.
Vor und während Ihrer Bestrahlung stellt ARIA dem Bestrahlungsgerät alle notwendigen Daten zur Verfügung und gewährleistet eine korrekte Verabreichung der Strahlendosis. ARIA dokumentiert den Ablauf der Bestrahlung und die schliesslich verabreichte Strahlendosis. Medizinphysiker stellen sicher, dass sämtliche Daten mindestens 20 Jahre lang abrufbar bleiben. Bei einer späteren Strahlentherapie können wir frühere Bestrahlungen deshalb vollständig berücksichtigen.
Planungs-CT
Wir verwenden ein speziell für die Bedürfnisse der Strahlentherapie entwickeltes „Somatom Definition AS“ CT-Gerät der Firma Siemens. Dessen Öffnung von 80 cm erlaubt eine komfortable Patientenlagerung. Es unterstützt die „Gating“-Aufnahmetechnik: Wir können CT-Bilddatensätze aufnehmen, die verschiedene Phasen der Atmung darstellen. Durch Berücksichtigung der Atembeweglichkeit, die sich auf den Tumor und das angrenzende Gewebe übertragen kann, gelingt es uns noch besser, den Tumor vollständig zu bestrahlen, das gesunde Gewebe dabei aber möglichst gut auszusparen.
Linearbeschleuniger und Tomotherapie Bestrahlungsgerät
Unsere Klinik verfügt über zwei „TrueBeam STx“ Linearbeschleuniger der Firma Varian der neusten Generation. Zudem betreiben wir ein modernes Tomotherapie Bestrahlungsgerät (kurz „Tomo“, Firma Accuray). Da die Strahlung von aussen auf den Patienten gerichtet ist, existieren für die mit diesen Geräten vermittelte Therapieform die Bezeichnungen „externe Radiotherapie“, „Teletherapie“ (tele, griechisch: fern), „perkutane Strahlentherapie“ (perkutan: durch die Haut) oder „EBRT“ (englisch: „external beam radiotherapy“).
Trotz deren Grösse gewährleisten diese Bestrahlungsgeräte eine sehr gute Präzision der Dosisverabreichung (Abweichungen deutlich unterhalb des 1-mm-Bereiches). Die geometrischen und dosimetrischen Eigenschaften der Bestrahlungsgeräte werden täglich durch unsere MTRAs und Medizinphysiker geprüft. Ein Netz von weiteren Kontrollen im Wochen-, Monats- und Jahresrhythmus stellt eine umfassende Zuverlässigkeit der verwendeten Technik sicher.
Die Varian-Linearbeschleuniger
Zur exakten Begrenzung des Strahlenfeldes auf die Tumorregion besitzen unsere „Truebeam STx“ Linearbeschleuniger parallel verschiebbare Wolframlamellen, die im Bereich der Feldmitte nur 2.5 mm breit sind. Während der Applikation von IMRT- und VMAT-Bestrahlungsplänen passen sie sich permanent der zu bestrahlenden Region an und gewährleisten durch ihre exakte, dynamische Bewegung, dass die Vorgaben der Therapieplanung optimal erreicht werden.
Ausgeklügelte Sicherheitssysteme überwachen permanent den Zustand des Bestrahlungsgerätes. Unsere Linearbeschleuniger erfüllen die Anforderungen zur Anwendung von Stereotaxie- und Gating-Bestrahlungstechniken.
Unser Tomo-Bestrahlungsgerät
Bei besonders langen Tumoren, oder wenn strahlenempfindliche Organe in komplizierter Weise an die zu bestrahlende Region angrenzen, bevorzugen wir eine Bestrahlung mit dem Tomo-Bestrahlungsgerät.
Sowohl während der CT-Aufnahme als auch während der eigentlichen Strahlentherapie bewegt sich der Tisch kontinuierlich nach vorne. Dabei rotiert der fächerförmige, dünne Therapiestrahl um den Patienten. Eine Strahlentherapiefraktion am Tomo-Bestrahlungsgerät dauert daher länger im Vergleich zum Linearbeschleuniger. Der Patient muss deshalb fähig sein, längere Zeit – unter Umständen eine halbe Stunde – unbewegt zu liegen. Wie unsere Linearbeschleuniger, erfüllt auch das Tomo-Bestrahlungsgerät die Anforderungen zur Durchführung von Stereotaxie-Bestrahlungstechniken.
Die Patiententische unserer „Grossgeräte“
Eine stabile und zuverlässige („reproduzierbare“) Lagerung des Patienten ist für die zielgenaue Dosisanwendung von grösster Bedeutung. Die Patiententische unserer Varian-Linearbeschleuniger und unseres Tomo-Bestrahlungsgeräte erfüllen höchste Ansprüche an die mechanische Genauigkeit.
- Die Beschleuniger sind mit beweglichen Tischaufsätzen („PerfectPithch 6d“) versehen, mit denen drei Arten von Verschiebungen und Rotationen durchgeführt werden können. Wie gross diese Verschiebungen und Rotationen sind, ermitteln wir mittels der in den Linearbeschleuniger integrierten bildgebenden Systeme.
- Der Tisch unseres Tomo-Gerätes führt zur Lagerungskorrektur vier unterschiedliche Bewegungen durch.
Da die Patiententische integrierte Bestandteile der Bestrahlungsgeräte darstellen, erfolgt die zur Lagerungskorrektur erforderliche Verschiebung des Tisches automatisiert unter Kontrolle der MTRA.
Abbildungssysteme zur Kontrolle der Lagerung; IGRT
Die Patientenlagerung an unseren Grossgeräten wird bildgestützt durchgeführt. Darauf weist die englische Bezeichnung hin: „Image Guided Radio Therapy“; IGRT.
- Unsere Varian-Beschleuniger sind mit einem integrierten CT-System bestückt. Es gelangt vor der Bestrahlung zur Anwendung. Die Aufnahme, bei der sich der Linearbeschleuniger um den Patienten dreht, dauert etwa eine Minute. Durch einen örtlichen, 3-dimensionalen Vergleich mit den CT-Bildern des Planungs-CT ermitteln wir die ggf. erforderliche Tischkorrektur, die Sie in die vorgesehene Position bringt. Dank der annähernd diagnostischen Qualität der Bilder erlaubt es das CT-System dem Arzt zudem, Ihre Therapie nötigenfalls anzupassen.
Für die 2-dimensionalen Röntgenbilder, die ebenfalls der Lagerungskorrektur dienen, verwenden wir den Therapiestrahl und einen Bildempfänger, der auf der Strahlaustrittsseite des Patienten angebracht ist. Die so erzeugten Bilder zeigen den Patienten und das Strahlenfeld „aus der Sicht des Strahlenursprungs“ (englisch Beam‘s Eye View; BEV).
Zur primären Lagerung sind unsere Linearbeschleuniger zudem mit Oberflächenscannern ausgestattet. - Tomo-Bestrahlungsgerät: Die CT-Aufnahme wird mit demselben Strahlsystem durchgeführt wie die eigentliche Strahlentherapie – natürlich mit einer sehr kleinen Dosisbelastung. Während sich die Röntgenröhre um den Patienten dreht, fährt der Patiententisch kontinuierlich nach vorne. Je nach Länge des Bildbereiches kann die Aufnahme deshalb bis zu 10 Minuten beanspruchen.
Die IGRT ist eine wichtige Voraussetzung, um anspruchsvolle Bestrahlungstechniken wie IMRT, VMAT oder Stereotaxie sehr präzise durchführen zu können.
Ähnlich wie die Patiententische, bilden die Abbildungssysteme integrierte Komponenten der Bestrahlungsgeräte. Ihre weitgehend automatisierte Bedienung ist deshalb - auch im Sinne der Patientensicherheit - vollständig in den Behandlungsablauf integriert.
Oberflächentherapiegerät
Neben den Grossgeräten wenden wir, vorwiegend für weniger aufwendige Therapieformen, weitere Bestrahlungsgeräte und –techniken an.
Zur strahlentherapeutischen Behandlung oberflächlicher, auch gutartiger Erkrankungen benützen wir ein KV Gerät "T-105" der Firma Bebig/Wolf. Es eignet sich zum Beispiel zur Bestrahlung von Entzündungen von Händen oder Füssen und von dermatologischen Erkrankungen.
Bei Hautkrebs stellt die Oberflächentherapie eine schmerz- und narbenfreie Alternative zur Chirurgie dar. Speziell in operativ schwer zugänglichen, empfindlichen Gebieten der Kopf-Hals Region, wie z.B. in den Augenwinkeln, bietet die Oberflächenbestrahlung bei gleicher Heilungsrate mögliche Vorteile gegenüber einer Operation.
Afterloading-Gerät
Zur Bestrahlung von Tumoren, die sich im Bereich natürlicher Körperöffnungen bildeten, wenden wir das Afterloading-Gerät „Gammamedplus ix“ der Firma Varian an:
In einem gut abgeschirmten Metalltresor enthält das Gerät eine starke, radioaktive Iridium-192 Strahlenquelle (deshalb auch die Bezeichnung „HDR Brachytherapie“; englisch: „High Dose Rate“), die über einen dünnen Schlauch in einen „Applikator“ geführt werden kann. Diesen hat ein Arzt vorgängig in die Körperöffnung eingesetzt (Afterloading-Bestrahlungstechnik)