Zysten der Hirnwasserkammern
Intraventrikuläre Zysten
- An folgenden Standorten
- St.Gallen
Zysten im Hirnwasserkammersystem (Ventrikel) kommen regelmässig vor und sind meist Zufallsbefunde einer MRI-Untersuchung. Erreichen sie jedoch eine kritische Grösse und verlegen Abflusswege des Hirnwassers (Liquor), kann es zu einem Hirnwasseraufstau (Hydrocephalus) kommen. Eine Sonderform ist die Kolloidzyste, die an einem besonders kritischen Ort, dem Foramen Monroi, liegt. In diesen Fällen ist es oft möglich, sie direkt operativ zu behandeln.
Symptome
Die Symptome sind die eines Hydrocephalus (Wasserkopf) mit Kopfschmerzen und Erbrechen oder schleichend einsetzenden Einschränkungen der Hirnleistung (Abnahme von Gedächtnis, Konzentration, Belastbarkeit). Typisch, aber nicht regelmässig für einen Hydrocephalus, der durch eine intraventrikuläre Zyste verursacht wird, sind lageabhängige Symptome, die nach Lagewechsel wieder verschwinden.
Behandlung
Wenn sich innerhalb der Hirnwasserkammern abgekapselte Blasen (Zysten) bilden können diese den Hirnwasserabfluss verlegen. Kommt es zu einem Hirnwasserstau (Hydrocephalus) lassen sich solche Zysten oft minimal-invasiv endoskopisch operieren. Alternativ kann die Einlage eines Shunts oder Reservoirs erfolgen.
Endoskopische Behandlung
Über ein kleines Bohrloch im Schädelknochen wird navigationsgesteuert das Endoskop in das Ventrikelsystem eingebracht. Durch dieses kann die Zyste entfernt oder die Zystenwand soweit eröffnet werden, dass sie kollabiert. Damit gibt sie den blockierten Hirnwasserabfluss wieder frei.
Nachkontrollen
Meistens nehmen die Symptome, insbesondere der Kopfdruck, unmittelbar nach der Operation ab. Die Störungen der Hirnleistung benötigen längere Zeit und können trainiert werden. Es können MRI Verlaufskontrollen nötig sein.