Implantation von Kardioverter-Defibrillatoren (ICD)

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Ein ICD ist ein Gerät, welches sehr schnelle, lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen, an denen der Patient versterben könnte (Kammertachykardien und -flimmern), erfolgreich behandeln kann.

Diese Behandlung geschieht schmerzfrei mittels Überstimulation der Rhythmusstörung oder Abgabe eines Schocks. Meistens ist der Patient bei Abgabe des Schocks aufgrund der Rhythmusstörung bewusstlos. Falls es noch nicht zur Bewusstlosigkeit gekommen ist, werden Schocks etwa mit gleicher Intensität verspürt, wie das Angreifen eines Viehhütedrahtes.
 

Wer braucht einen ICD?

Die Europäische und Amerikanische Kardiologische Gesellschaft haben diesbezüglich klare Indikationen vorgegeben. Generell bestehen folgende Indikationen:

  • Überlebter plötzlicher Herztod ohne behebbare Ursache
  • Eine im EKG dokumentierte symptomatische oder in einer elektrophysiologischen Untersuchung auslösbare, anhaltende Kammertachykardie (über 30 Sekunden)
  • Zur Primärprophylaxe bei Patienten ohne rhythmisches Ereignis, aber mit deutlich eingeschränkter Herzpumpfunktion (Pumpfunktion <35%).


Was kann ein ICD?

Der ICD besteht aus folgenden Teilen:

  • ein konventioneller Herzschrittmacher mit 1, 2 oder 3 Sonden für die rechte Hauptkammer, den rechten Vorhof sowie selten für die linke Hauptkammer (sogenanntes CRT-System)
  • ein Antitachykardie-Schrittmacher, der eine Kammertachykardie überstimulieren kann (schlägt die Kammertachykardie z.B. mit 180 Schlägen/min, kann diese mit einem Impuls von 200 Schlägen/min überstimuliert werden, ohne dass der Patient dies merkt)
  • ein Defibrillatorteil, der bei Auftreten von Kammerflimmern wiederholt Elektroschocks abgeben kann.


Operationsvorgehen

Der ICD wird in einer örtlichen Betäubung über dem linken Brustmuskel sehr ähnlich zur Implantation eines Herzschrittmachers implantiert. Vorgängig wird in einer örtlichen Betäubung ein etwa  6cm grosser Hautschnitt durchgeführt. Anschliessend wird eine Vene, welche vom Arm zum Herzen läuft, freipräpariert oder eine tiefer gelegene Vene punktiert. Über diese Vene wird eine Elektrode in die rechte Herzkammer geschoben. Gelegentlich wird auch eine Elektrode in den rechten Vorhof und an die freie Wand der linken Herzkammer gelegt. Anschliessend werden diese Elektroden mit dem ICD verbunden und der ICD unter der Haut eingepflanzt. Im Anschluss an diese Intervention muss der Arm für etwa 2 Wochen geschont werden.