Behandlungsmethoden Gesichtsnervenlähmung
Therapie Fazialisparese
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- St.Gallen
Therapie der idiopathischen Gesichtsnervenlähmung
Die häufigste Form der Gesichtsnervenlähmung, die Bellsche oder idiopathische Fazialisparese, wird meist mit Kortison behandelt. Kortison ist ein körpereigenes Hormon und wirkt stark entzündungshemmend. Dadurch kann sich der entzündete Nerv (welcher die Gesichtsnervenlähmung auslöst) schneller erholen.
Erfreulicherweise ist die Prognose bei dieser Form der Gesichtsnervenlähmung im Allgemeinen sehr gut. Eine leichte Verbesserung der Gesichtsnervenlähmung ist bereits nach 2-3 Wochen zu erwarten, eine komplette oder praktisch komplette Erholung meist innert 2-3 Monaten.
Im Fall einer ausbleibenden Besserung oder einer fehlgeleiteten Funktion des Nervs (sogenannte Synkinesie) bieten wir Therapien mit Botox oder kleine chirurgische Eingriffe an, welche den Augenschluss verbessern oder die Gesichtssymmetrie wiederherstellen können.
Operative Therapiemöglichkeiten der Gesichtsnervenlähmung
Zu welchem Zeitpunkt man sich für welche der vielen Therapiemöglichkeiten entscheidet, hängt sehr vom Ausmass und von der Ursache der Gesichtsnervenlähmung ab.
Teilweise kommen kleine chirurgische Eingriffe zum Einsatz, etwa ein Anheben der abgesunkenen Augenbraue. Der defekte Nervenanteil kann operativ durch ein Stück Spendernerv überbrückt werden. Diese Möglichkeit (sogenannte Anastomose) kommt zum Beispiel zum Einsatz, wenn während einer Operation ein Stück des Nervs bewusst geopfert werden musste wie es manchmal bei Tumoroperationen vorkommt. Eine weitere Option ist ein Anheben des Mundwinkels mit einem Streifen Muskelhaut vom Oberschenkel. Alternativ kann der Schläfenmuskel dazu umgeleitet werden. Auch ein Facelift kann viel von der lähmungsbedingten Asymmetrie beheben. Eine Verbindung mit dem gesunden Gesichtsnerv der Gegenseite mit einem verpflanzten Nervensegment vom Unterschenkel ist eine weitere, aufwendige, aber sehr gute Option. Oft wird diese «Querverbindung» mit einem frei verpflanzten Muskel kombiniert.
Ausgezeichnete Prognose
Während der letzten Jahre sind einige chirurgische Optionen hinzugekommen und es wurden für spezifische Situationen entsprechende Therapieoptionen entwickelt. Meist gelingt es, eine weitgehende Symmetrie des Gesichtes wiederherzustellen. Das kosmetisch und funktionell besonders störende Herabhängen der Augenbraue, des Unterlides und vor allem des Mundwinkels lassen sich gut korrigieren. Eine besondere Herausforderung bleibt die Wiederherstellung der spontanen Mimik, etwa des Lidschlusses oder des Lächelns. Hier wurden in den letzten Jahren jedoch ebenfalls wesentliche Fortschritte gemacht.