Wechseljahre

Menopause, Klimakterium

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Als Klimakterium bezeichnet man die Zeit der hormonellen Umstellung um das 50. Lebensjahr. Im Volksmund spricht man auch von Menopause oder Wechseljahren. Das Absinken der weiblichen Sexualhormone im Blut führt zu körperlichen Veränderungen, die bei vielen Frauen zu Beschwerden führen kann.

Welche Beschwerden können in den Wechseljahren auftreten?

Nicht allen Frauen bereitet die Hormonumstellung Probleme. Etwa ein Drittel bemerkt lediglich das allmähliche Ausbleiben der Regelblutung. Die meisten Frauen haben allerdings über mehrere Jahre Beschwerden und rund die Hälfte davon so schwer, dass sie eine Behandlung wünschen. Dabei kann die individuelle Ausprägung sehr unterschiedlich sein – entgegen oft geäußerten Vermutungen hängt dies auch nur wenig von der eigenen Einstellung zu Alter und Verlust der Fruchtbarkeit ab.

Erste bemerkbare Anzeichen des Wechsels

  • verkürzte Monatszyklen
  • unregelmäßige Blutungen
  • Zwischenblutungen
  • besonders starke und lange Blutungen
  • verstärkten Regelbeschwerden
  • Bauchschmerzen
  • einem Spannungsgefühl in der Brust
  • Wassereinlagerung
  • Reizbarkeit
  • vermehrt unter Kopfschmerzen oder Migräne

Hitzewallungen

Schon Jahre vor der Menopause sind sogenannte Hitzewallungen eine häufiges Symptom. Sie entstehen ganz plötzlich und scheinbar grundlos, mit Schweißausbrüchen und plötzlicher Röte im Gesicht, am Kopf und am Hals, manchmal bis zum Oberkörper reichend. Starkes Herzklopfen oder Herzrasen kann dazukommen. Danach frösteln manche Frauen.

Die Dauer einer Hitzewallung beträgt in der Regel nicht mehr als drei bis sechs Minuten. Sie treten mehrere Male im Laufe einer Stunde auf, dann aber wieder nur einige Male pro Woche oder Monat. Frequenz und Intensität sind direkt um die Menopause am höchsten. Auslöser sind häufig heiße Getränke, vor allem Kaffee, aber auch Alkohol. Typischerweise sind die Wallungen nachts verstärkt.

Schlafstörungen

Auch der Schlafrhythmus kann sich schleichend verändern. Davon betroffene Frauen haben Durchschlafprobleme und wachen häufig – auch bedingt durch die Schweißausbrüche – auf. Abgeschlagenheit und Müdigkeit können sehr belastend sein. Aber auch bei Frauen, die noch relativ gut schlafen, kann das Erholungsgefühl fehlen.

Herzklopfen, Schlafstörungen und Hitzewallungen/Schweißausbrüche sind auf eine Regulationsstörung des sogenannten vegetativen Nervensystems zurückzuführen, die mit der hormonellen Umstellung auftritt.

Psyche

Östrogenmangel kann sich auch auf die Psyche auswirken. Mögliche Symptome sind:

  • Reizbarkeit
  • Nervosität
  • Stimmungsschwankungen
  • depressiver Verstimmung

Trockene Haut & Schleimhäute

Die Scheidenhaut gibt aufgrund des fehlenden Östrogens weniger Feuchtigkeit ab und die Drüsen am Scheideneingang produzieren weniger Sekret. Dadurch entsteht ein Gefühl der Trockenheit, das einerseits Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und Infektionen begünstigt, andererseits zu spontanem Harndrang mit eventuellem Harnverlust führen kann. Viele Frauen beklagen zusätzlich ein Verschwinden der spontanen Lust und auch die sexuelle Erregbarkeit verändert sich.

Zudem können Mund- und Augenschleimhaut in dieser Zeit zunehmend trocken werden, was allerdings keine reine Folge der hormonellen Umstellung ist und sich daher mit einer Östrogenbehandlung kaum bessert.
Nach einiger Zeit werden in der Postmenopause Haut und Schleimhäute dünner und verlieren an Elastizität. Mitunter kommt es zu Zahnfleischbluten.

Gewichtszunahme

Im Rahmen der Wechseljahre stellen sich auch der Energieverbrauch des Körpers und die Fettverteilung um, was mit einer Gewichtszunahme und einer Veränderung der Körperform einhergehen kann. Betroffene Frauen beklagen, dass sie selbst bei reduzierter Kalorienzufuhr ihr Gewicht im besten Fall halten können oder sogar zunehmen. Das Körperfett lagert sich vermehrt im Bauchbereich an.

Erkrankungen in der Postmenopause

Mit der Zeit lassen viele der genannten Beschwerden wieder nach. Doch der Mangel an Östrogen kann in Kombination mit dem zunehmenden Alter auch langfristige gesundheitliche Folgen haben: So erhöht sich das Risiko für Diabetes und für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Der Blutdruck kann ansteigen. Die Wahrscheinlichkeit von Osteoporose nimmt zu, da bei Östrogenmangel der Knochenabbau nicht mehr gehemmt ist.

Verstärkte Androgenwirkung

Androgene, sogenannte «männliche Sexualhormone» (z.B. Testosteron), werden auch im weiblichen Körper gebildet. So z.B. in den Nebennieren, in den Eierstöcken und im Fettgewebe. Die Menge an Androgenen im Blut von Frauen ist aber viel geringer als bei Männern. Die männliche Hormonproduktion wird durch FSH/LH stimuliert, welche in den Wechseljahren im Blut vermehrt vorkommen. So entsteht ein hormonelles Ungleichgewicht zu Gunsten der Androgene. Dies kann sich durch folgende Symptome äußern:​

  • Haarausfall
  • verändertem Haarwuchs (z.B. Damenbart oder Brustbehaarung)
  • unreiner Haut