Diabetes-Sprechstunde
- An folgenden Standorten
- St.Gallen
Die Betreuung der Patientinnen und Patienten erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Diabetes- und Ernährungsberatung. Die Zuweisung durch Hausärzte/-ärztinnen kann zu einer einmaligen Beurteilung, einer Therapieumstellung (z.B. Umstellung auf eine Insulintherapie) oder zur längerfristigen Betreuung (z.B. Betroffene mit Typ 1 Diabetes) erfolgen.
Erstuntersuchung und Behandlungsablauf
Im Rahmen der Erstuntersuchung erfolgt eine Standortbestimmung bezüglich der Stoffwechseleinstellung sowie mikro- und makrovaskulärer Diabeteskomplikationen. Grossen Wert wird darauf gelegt, die Kenntnisse der Patientinnen und Patienten über ihre Erkrankung zu erfassen, sodass bei Bedarf rasch die Zuweisung in die Diabetes- und Ernährungsberatung erfolgen kann. Falls aus dem Zuweisungsschreiben ein diesbezüglicher Schulungsbedarf erkennbar ist, können diese Beratungen bereits am Tag der Erstkonsultation veranlasst werden.
Nachdem wir uns so ein detailliertes Bild über die betroffene Person und die Erkrankung verschafft haben, wird gemeinsam mit der betroffenen Person ein Behandlungsplan festgelegt. Dieser soll es der Person im Rahmen ihrer Möglichkeiten erlauben, die Stoffwechselkontrolle zu verbessern. Falls sich die Umsetzung der Behandlungsziele schwierig gestaltet, behalten wir es uns – nach Rücksprache mit den Hausärzten/-ärztinnen – vor, die Patientinnen und Patienten für Folgekonsultationen in die Diabetessprechstunde, die Diabetes- oder Ernährungsberatung einzubestellen. Die Betreuung in der Sprechstunde erfolgt in der Regel bis es absehbar ist, dass die Behandlungsziele erreicht werden können. Dies ist meist nach 2 -3 Monaten der Fall und die Betroffenen werden dann zur weiteren Behandlung wieder an ihre Hausärzte/-ärztinnen verwiesen.
Um eine langfristige optimale Diabeteseinstellung zu erreichen, bieten wir den Patientinnen und Patienten und den Hausärzten/-ärztinnen an, in der Folge einmal jährlich eine umfassenden Standortbestimmung in der Sprechstunde durchführen zu lassen (Jahreskontrolle).
Langfristig in der Sprechstunde behandelt werden nach Rücksprache mit den Hausärzten/-ärztinnen Personen mit Typ 1 Diabetes, Personen mit schwer einstellbarem Typ 2 Diabetes oder solche mit weiteren Begleiterkrankungen, die von der interdisziplinären Betreuung am Zentrumsspital profitieren (z.B. Patientinnen und Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz).
Therapieformen
Neben der Ernährungs- und Bewegungstherapie (Diafit), der Behandlung mit oralen Antidiabetika und der konventionellen Insulintherapie bieten wir für unsere Patientinnen und Patienten auch die Insulinpumpentherapie an. Die Umstellung auf diese Behandlungsform erfolgt im Rahmen einer intensiven ambulanten Schulung.
Die Diabeteseinstellung von Betroffenen mit Typ 1 Diabetes erfolgt, wenn keine besonderen Hindernisse bestehen, nach dem Prinzip der sogenannten „funktionellen Insulintherapie“. Hierbei werden Basis-Mahlzeiten- und Korrekturinsulin unabhängig voneinander appliziert. Die individuell benötigten Insulinmengen werden im Rahmen einer ambulanten Schulung ermittelt. Die Patientinnen und Patienten sind in der Folge in der Lage
- die für eine Mahlzeit benötigte Insulinmenge selbständig festzulegen,
- ausserhalb des Zielbereichs gelegene Blutzuckerwerte richtig zu korrigieren und
- den Insulinbedarf auch an die körperliche Aktivität anzupassen.
Eine Grundvoraussetzung für diese Behandlungsform ist es, die in einer Mahlzeit enthaltene Kohlenhydratmenge richtig abzuschätzen. Dafür ist eine eingehende Instruktion durch die Ernährungsberatung wichtig. Die funktionelle Insulintherapie erlaubt im Alltag die grösstmögliche Flexibilität.