Blasensprechstunde
Urologie
- An folgenden Standorten
- St.Gallen
Urodynamik und Neurourologie
Urodynamische Untersuchung und Neurourologische Behandlungen
Die Harnblase sowie der Beckenboden sind in komplexem Zusammenspiel der verschiedenen beteiligten nervalen Strukturen und Muskeln für das normale Funktionieren der Harnspeicherung und der zeitgerechten Entleerung verantwortlich. Ist ein Teil dieser verantwortlichen Strukturen gestört, kommt es zu verschiedenen Störungen der Harnspeicherung (z.B. häufiges Wasserlassen von kleinen Portionen oder unwillkürlicher Urinverlust = Inkontinenz) und der Blasenentleerung (z.B. Harnverhaltung). Diese Veränderungen können angeboren (z.B. offener Rücken = Spina bifida) oder erworben (z.B. Multiple Sklerose, Querschnittlähmung oder gutartige Prostatavergrösserung) sein. Oft ist auch keine klare Ursache für die Funktionsstörung erkennbar. Mit diesen Veränderungen beschäftigen sich die Urodynamik, respektive Neurourologie, welche an unserer Klinik angeboten werden.
Um eine Funktionsstörung richtig beurteilen zu können, muss zuerst eine exakte Ursachenabklärung durchgeführt werden. Nebst des ausführlichen Patientengesprächs und der körperlichen Untersuchung gehören teils aufwändige apparative Untersuchungen (Urinflussmessung, Ultraschall, Blasenspiegelung, Durchleuchtung, Blasendruckmessung, elektrische Messung von Muskelaktivität usw.) zum Standardprogramm. Meist lässt sich nach diesen Untersuchungen eine Funktionsstörung benennen und eine Ursache für die Beschwerden erkennen.
Neben altbewährten Behandlungen wie Verhaltensanpassung, Physiotherapie, medikamentösen Therapien und verschiedenen invasiv-operativen Therapien werden an unserer Klinik zusätzlich folgende Behandlungen angeboten:
Behandlung von Blasenfunktionsstörungen mit Botulinumtoxin
Die Einführung von Neurotoxinen in das neurourologische Fachgebiet eröffnet bei einigen auf andere Therapien nicht ansprechende Störungen neue Möglichkeiten. Mittels Einspritzen von Botulinumtoxin in Harnblase oder Schliessmuskel können verschiedene solcher Störungen erfolgreich behandelt werden. Zur Zeit handelt es sich hierbei noch um ein (noch) nicht kassenpflichtiges Behandlungsverfahren. Studienergebnisse zeigen jedoch überzeugende Resultate, so dass diese Behandlung bereits heute mit Erfolg angeboten werden kann.
Die sakrale Neuromodulation ist ein neueres Behandlungsverfahren, bei dem durch die elektrische Reizung von Nerven (meist der 3. Sakralnerv) mittels implantiertem Schrittmacher, Funktionsstörungen der Blase (z.B. Dranginkontinenz oder Harnverhaltung ohne erkennbare Ursache) positiv beeinflusst werden können. Ob ein(e) Patient(in) für dieses Behandlungsverfahren geeignet ist, wird im Rahmen eines Tests (sog. periphere Nervenevaluation) geprüft. Im Falle einer positiven Antwort kann ein permanentes Implantat , welches von der Krankenkasse nach entsprechender Kostengutsprache bezahlt wird, eingesetzt werden.