Anorektalmanometrie

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Die Anorektalmanometrie ist eine Druckmessung im Bereich des Enddarmes und Beckenbodens. Mit der anorektalen Manometrie werden durch eine transanal eingeführte Sonde Druckwerte unter bestimmten Untersuchungsbedingungen (Klemmen und Pressen) im Analsphinkterbereich (Schliessmuskel) und Rektum (Enddarm) gemessen. Diese Messungen sind wichtig zur Abklärung einer Stuhlinkontinenz oder Obstipation.

Das gleichzeitig mit Klebeelektroden durchgeführte Oberflächen-EMG (Elektromyogramm) erlaubt die Muskelaktivität des Analsphinkters zu untersuchen. Ein Ballonexpulsionstest zeigt, inwieweit der Patient einen luft- oder wassergefüllten Ballon hinauspressen kann.

Die anale Biofeedback-Therapie ermöglicht das Trainieren des analen Schliessmuskels bei Überfunktion (Obstipation) oder Unterfunktion (Inkontinenz) am After. Biofeedback bedeutet, dass eine sichtbare Skala während der Schliessmuskelübung eine Rückmeldung gibt, ob das Ziel erreicht wird. So kann bei Inkontinenz und

Obstipation häufig eine deutliche Besserung erreicht werden. Behandlungen sind im Spital mit der Physiotherapie oder mittels ambulanter Geräte auch zu Hause möglich.

Wie funktioniert die Anorektalmanometrie?

Die dünne Anorektalmanometriesonde überträgt von verschiedenen Abschnitten des Enddarmes und Schliessmuskels Druckschwankungen und leitet sie über Druckabnehmer elektronisch auf einen Computer über.  Ein spezielles Auswertungsprogramm erlaubt es, die Länge und Kraft des Schliessmuskels zu messen.

Das EMG misst die im Muskel erzeugte Spannung in Micro-Volt und zeigt beim Anspannen eine erhöhte Aktivität an, ohne dass eine Sonde in den Enddarm eingeführt werden muss.

Wie läuft die Anorektalmanometrie ab?

Zuerst erfolgt eine vorsichtige normale Untersuchung des Afters und Enddarms mit dem Finger. Kleine Klebeelektroden werden am After angebracht, um die Muskelaktivität während dem Klemmen und Pressen zu messen. Dieses Vorgehen ist vollständig schmerzlos. Anschliessend wird mittels einer 3 mm feinen Sonde der Druck im After gemessen. Dazu wird teilweise ein Ballon aufgeblasen, um die Empfindung des Patienten zu prüfen. Man lässt Sie klemmen und pressen, um das Druckverhalten im Enddarm zu überprüfen. Beim Ballonexpulsionstest wird am Schluss der Untersuchung ein wenig gefüllter Ballon, welcher am Ende der Sonde befestigt ist, vom Patienten hinausgepresst. Bei Patienten mit Dyssynergie (siehe oben: Verspannung)  ist dieser Test deutlich erschwert.

Welche Risiken sind mit einer Anorektalmanometrie verbunden?

Diese Untersuchung beinhaltet keine relevanten Risiken. Bei bereits bestehenden Schmerzen am After, wie Fissuren oder Entzündungen, kann die Sonde als unangenehm oder schmerzhaft empfunden werden.

Wie ist die Vorbereitung?

Es bedarf keiner gezielten Vorbereitung.

Allerdings muss eventuell im Spital ein Einlauf durchgeführt werden, wenn der Enddarm sehr viel Stuhl enthält.

Was ist nach der Anorektalmanometrie zu erwarten?

Die Untersuchung kann zu einer leichten Reizung mit Stuhlgang führen, wird in der Regel jedoch nicht als unangenehm empfunden.