Knochenbruch im Bereich der Hüftgelenkspfanne

Acetabulumfrakturen

  • An folgenden Standorten
  • St.Gallen
  • Rorschach
Unter der Acetabulumfraktur versteht man einen Knochenbruch im Bereich der Hüftgelenkspfanne. Der Verletzungshergang erfordert eine große Krafteinwirkung über den Schenkelhals auf das Acetabulum.

Dies kann durch direkten Schlag, Fall auf den Trochanter major oder durch Längsstauchung hervorgerufen werden. Es kommt jedoch immer zur indirekten Krafteinwirkung auf das Acetabulum, wobei dieses der letzte Teil einer ungebrochenen Fortleitung eines Gewaltmomentes ist. Der Ursprungsort dieses Gewaltmoments ist oft das distale Ende der unteren Extremität, wie bei einem Sprung aus großer Höhe, wobei es zu einer axialen Krafteiwirkung auf Calcaneus, Talus, Tibia und Femur kommt. Die meisten Acetabulumfrakturen resultieren jedoch aus Verkehrsunfällen, bei denen es zu einem Anprall des Knies an das Armaturenbrett kommt («dashboard-injury»), bei welchem dann die Kraft primär auf das Knie einwirkt und axial über den Femur ans Acetabulum weitergeleitet wird. Ein dritter Verletzungsmechanismus besteht in einem direkten Schlag auf den Trochanter major, wie zum Beispiel bei Sturz auf das seitliche Becken oder Anprall gegen eine PKW Tür.                               
Neben lokalen Verletzungszeichen und gestörter Funktion fällt eine Fehlstellung oder Verkürzung des Beines auf. Auszuschließen sind reine Luxationen sowie eine begleitende Femurkopffraktur, Schenkelhalsfraktur, Beckenfraktur oder Gefäß- und Nervenschäden. Schäden von Gelenkknorpel oder Hüftkopf können langfristig zu Hüftgelenksarthrose oder Hüftkopfnekrose führen.                 

Klassifikation der Acetabulumsfrakturen                                                  

Die Acetabulumfrakturen werden nach Judet-Letournel eingeteilt.                                 

Therapie

Nicht verschobene Acetabulumfrakturen (< 2 mm) können konservativ behandelt. Dislozierte Frakturen werden abhängig von Patientenfaktoren in der Regel operativ behandelt.