Übermässiges Schwitzen

Hyperhidrosis

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Hyperhidrosis ist eine Erkrankung, die durch übermässiges Schwitzen gekennzeichnet ist. Betroffene leiden unter starkem Schwitzen an bestimmten Körperstellen wie den Achselhöhlen, Handflächen oder Fusssohlen. Behandlungsmöglichkeiten umfassen topische Medikamente, Botulinumtoxin-Injektionen oder in schweren Fällen chirurgische Eingriffe. Es ist wichtig, eine medizinische Fachperson aufzusuchen, um die beste Behandlungsoption für die individuelle Situation zu finden.

Was ist Hyperhidrosis?

Das übermässige Schwitzen im Rahmen dieses Krankheitsbilds kann weitestgehend unabhängig von Temperatur oder körperlicher Anstrengung auftreten (typischerweise z.B. im Bereich der Achselhöhlen, Handflächen oder Fusssohlen). Dieses übermässige Schwitzen kann das tägliche Leben beeinträchtigen und zu sozialen oder beruflichen Problemen führen. Es gibt primäre Hyperhidrosis, bei der die genaue Ursache unbekannt ist, und sekundäre Hyperhidrosis, die durch andere medizinische Probleme wie hormonelle Störungen, Infektionen oder Medikamente verursacht wird.

Wie wirkt sich Hyperhidrosis aus?

Hyperhidrosis kann sich auf verschiedene Weisen auswirken, je nachdem, wie stark das übermässige Schwitzen ist und an welchen Körperstellen es auftritt:

  • Soziale Auswirkungen: Übermässiges Schwitzen kann zu sozialen Problemen führen, da Betroffene sich unwohl fühlen können, insbesondere in Situationen, in denen andere Menschen Schwitzen bemerken könnten, wie z.B. bei Treffen, im Büro oder bei gesellschaftlichen Veranstaltungen.
  • Berufliche Auswirkungen: Hyperhidrosis kann berufliche Probleme verursachen, insbesondere wenn die betroffene Person in einem Umfeld arbeitet, in dem ein trockenes Erscheinungsbild wichtig ist, wie z.B. in Kundenkontaktberufen, bei Präsentationen oder in Berufen, die körperliche Nähe erfordern.
  • Hautprobleme: Übermässiges Schwitzen kann zu Hautirritationen, Infektionen oder unangenehmem Geruch führen, insbesondere in Bereichen wie den Achselhöhlen oder zwischen den Zehen.
  • Emotionale Auswirkungen: Hyperhidrosis kann das Selbstbewusstsein und die psychische Gesundheit beeinträchtigen, da Betroffene sich möglicherweise unwohl fühlen, sich schämen oder Angst vor Ablehnung haben.

Welche Arten/Ausprägungen von Hyperhidrosis gibt es?

Es gibt zwei Hauptarten von Hyperhidrosis, die sich je nach Ursache und Ausprägung unterscheiden:

  • Primäre Hyperhidrosis: Diese Form tritt ohne erkennbare Ursache auf. Primäre Hyperhidrosis beginnt oft in der Kindheit oder Jugend und kann lebenslang anhalten. Betroffene schwitzen übermässig, unabhängig von äusseren Einflüssen wie Hitze oder körperlicher Anstrengung.
  • Sekundäre Hyperhidrosis: Diese Form tritt als Folge einer anderen medizinischen Erkrankung oder als Nebenwirkung bestimmter Medikamente auf. 

Die Ausprägung von Hyperhidrosis kann von Person zu Person variieren und reicht von leichtem bis hin zu starkem übermässigem Schwitzen.

Wie unterscheiden sich die Arten/Ausprägungen?

Die Arten und Ausprägungen von Hyperhidrosis können sich je nach Ursache, Symptomen und Schweregrad unterscheiden. Hier sind einige Unterschiede zwischen primärer und sekundärer Hyperhidrosis sowie mögliche Ausprägungen der Erkrankung:

Primäre Hyperhidrosis:

  • Ursache: Die genaue Ursache ist unbekannt, aber es wird angenommen, dass eine Überaktivität der Schweissdrüsen oder eine Störung des autonomen Nervensystems eine Rolle spielen könnte.
  • Symptome: Primäre Hyperhidrosis betrifft oft bestimmte Körperstellen wie die Achselhöhlen, Handflächen, Fusssohlen oder das Gesicht. Das Schwitzen tritt unabhängig von äusseren Einflüssen auf und kann in Stresssituationen oder bei emotionaler Anspannung verstärkt sein.
  • Schweregrad: Der Schweregrad kann von leichtem bis hin zu starkem übermässigem Schwitzen reichen. Primäre Hyperhidrosis tritt oft in Schüben auf und kann das tägliche Leben beeinträchtigen.

Sekundäre Hyperhidrosis:

  • Ursache: Sekundäre Hyperhidrosis tritt als Folge einer anderen medizinischen Erkrankung oder als Nebenwirkung bestimmter Medikamente auf. Mögliche Ursachen sind hormonelle Störungen, Infektionen, neurologische Erkrankungen oder Krebserkrankungen.
  • Symptome: Sekundäre Hyperhidrosis betrifft oft den gesamten Körper und kann plötzlich auftreten. Das Schwitzen kann in der Regel auch nachts oder in Ruhe auftreten.
  • Schweregrad: Sekundäre Hyperhidrosis kann schwerwiegend sein und erfordert oft eine Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung, um das Schwitzen zu kontrollieren.

 

Welche Anzeichen/Symptome für Hyperhidrosis gibt es?

Die Anzeichen und Symptome von Hyperhidrosis können je nach Form und Ausprägung der Erkrankung variieren. Hier sind einige häufige Symptome, die auf das Vorliegen einer Hyperhidrosis hinweisen können:

Übermässiges Schwitzen: Betroffene leiden unter starkem und unkontrollierbarem Schwitzen, oftmals unabhängig von äusseren Einflüssen wie Hitze oder körperlicher Anstrengung. Das Schwitzen tritt oft an bestimmten Körperstellen wie den Achselhöhlen, Handflächen, Fusssohlen oder im Gesicht auf. Die Haut an den betroffenen Stellen fühlt sich ständig nass oder feucht an, selbst wenn die Umgebungstemperatur kühl ist.

Schweissgeruch: Übermässiges Schwitzen kann zu unangenehmem Schweissgeruch führen, insbesondere in Bereichen wie den Achselhöhlen.

Hautirritationen: Das ständige Schwitzen kann zu Hautreizungen, Rötungen oder Infektionen führen, insbesondere in Hautfalten oder an Stellen, an denen Haut auf Haut reibt.

Einschränkungen im Alltag: Betroffene können aufgrund des übermässigen Schwitzens in sozialen oder beruflichen Situationen beeinträchtigt sein und sich unwohl oder unsicher fühlen. Das übermässige Schwitzen kann zu sichtbaren Schweissflecken auf der Kleidung führen, insbesondere in den Achselbereichen.

Wenn Sie eines oder mehrere dieser Symptome bei sich bemerken und vermuten, dass Sie an Hyperhidrosis leiden könnten, ist es wichtig, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und die geeignete Behandlung einzuleiten.

 

Wie erkennt man Hyperhidrosis (Diagnose)? 

Hyperhidrosis wird durch übermässiges Schwitzen an bestimmten Körperstellen wie den Achselhöhlen, Handflächen oder Fusssohlen gekennzeichnet. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine gründliche Anamnese, körperliche Untersuchung und gegebenenfalls spezielle Tests wie den Stärke- oder Jod-Stärke-Test, um das Ausmass des Schwitzens zu quantifizieren. Die Ärztin oder der Arzt schliesst andere Ursachen für übermässiges Schwitzen aus und kann bei Bedarf Laboruntersuchungen durchführen. Eine genaue Diagnosestellung ist wichtig, um die bestmögliche Behandlung für Hyperhidrosis zu erhalten.

 

Behandlungsmethoden und Therapie

Die Behandlung von Hyperhidrosis umfasst verschiedene Methoden, je nach Schweregrad und Form der Erkrankung. 
Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören topische Medikamente wie Antitranspirantien, Botulinumtoxin-Injektionen, iontophoretische Therapie sowie chirurgische Eingriffe. Antitranspirantien können vorübergehend das Schwitzen reduzieren, während Botulinumtoxin-Injektionen die Überaktivität der Schweissdrüsen blockieren können. Die Wirkung von Botulinumtoxin-Injektionen bei Hyperhidrosis hält in der Regel etwa 6-12 Monate an, kann jedoch von Person zu Person variieren. Nach dieser Zeit kann das übermässige Schwitzen allmählich wieder auftreten, da die Wirkung des Botulinumtoxins nachlässt und die Schweissdrüsen wieder aktiv werden. 
In schweren Fällen kann eine Operation erwogen werden, um die Nerven, die das Schwitzen steuern, zu unterbrechen oder um die übermässig aktiven Schweissdrüsen im Achselbereich abzusaugen. Die Wahl der Therapie hängt von der Schwere der Symptome und den individuellen Bedürfnissen der Patientin oder des Patienten ab. 
 

 

 

Häufige Fragen zu Hyperhidrosis

Wie häufig tritt Hyperhidrosis auf?

Hyperhidrosis ist eine relativ häufige Erkrankung, die etwa 2-3% der Weltbevölkerung betrifft. Primäre Hyperhidrosis tritt oft in der Kindheit oder Jugend auf und kann lebenslang bestehen bleiben. Die Prävalenz von Hyperhidrosis kann je nach Region, Umweltfaktoren und genetischer Veranlagung variieren.

Wie kann man Hyperhidrosis vorbeugen?

Es ist nach bisherigem Kenntnisstand nicht möglich dem grundsätzlichen Entstehen einer primären Hyperhidrose vorzubeugen. 
Es können bei vorhandener primärer Hyperhidrose jedoch vorbeugende Massnahmen ergriffen werden, um eine bestmögliche Symptomkontrolle zu erzielen:

  • Tragen Sie atmungsaktive Kleidung aus natürlichen Materialien und vermeiden Sie enge Kleidungsstücke, die die Haut einschränken könnten.
  • Vermeiden Sie scharf gewürzte Speisen, Alkohol und Koffein, die das Schwitzen verstärken können.
  • Pflegen Sie eine gute Hygiene und verwenden Sie regelmässig Antitranspirantien, um das Schwitzen zu reduzieren.

Sollte man beim Verdacht auf Hyperhidrosis zur Ärztin oder zum Arzt gehen?

Ja, es ist ratsam, bei Verdacht auf Hyperhidrosis eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und die bestmögliche Behandlung einzuleiten. Eine medizinische Fachperson kann die Schwere der Erkrankung beurteilen, andere mögliche Ursachen für übermässiges Schwitzen ausschliessen und eine individuelle Therapieempfehlung geben, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Frühzeitige ärztliche Hilfe kann dazu beitragen, die Auswirkungen von Hyperhidrosis zu minimieren und geeignete Behandlungsoptionen zu finden.

Welche Behandlungsmethode ist bei Hyperhidrosis notwendig?

Die Behandlung von Hyperhidrosis hängt von der Schwere der Erkrankung und den betroffenen Körperstellen ab. Mögliche Behandlungsmethoden umfassen Antitranspirantien, Botulinumtoxin-Injektionen, iontophoretische Therapie oder in schweren Fällen chirurgische Verfahren. Es ist wichtig, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen, um die geeignete Behandlungsoption für die individuelle Situation zu wählen.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Hyperhidrosis nach einer Behandlung wiederkommt?

Die Wahrscheinlichkeit, dass Hyperhidrosis nach einer Behandlung wiederkommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Art der Behandlung, der Schwere der Erkrankung und den individuellen Reaktionen der Betroffenen. In einigen Fällen kann Hyperhidrosis nach einer Behandlung zurückkehren, insbesondere bei Botulinumtoxin-Injektionen, die regelmässig wiederholt werden müssen, um die Wirkung aufrechtzuerhalten. Eine langfristige oder dauerhafte Besserung der Symptome kann jedoch bei einigen Patientinnen und Patienten erreicht werden, insbesondere bei regelmässiger Nachsorge und geeigneter Therapie. Ein komplettes Aufheben der Schwitzneigung ist oftmals ein unrealistisches Therapieziel, erfahrungsgemäss kann die Schwitzneigung durch eine adäquate Therapie jedoch auf ein nicht mehr störendes Mass reduziert werden.

 

 

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