Myelodysplastisches Syndrom

Myelodysplastische Syndrome sind eine häufige Ursache von Blutarmut, einer tiefen Anzahl an Blutplättchen und/oder weissen Blutkörperchen. Sie treten mit zunehmendem Alter häufiger auf.

Symptome

Die Erkrankung wird symptomatisch durch eine niedrige Konzentration der betroffenen Zellreihe im peripheren Blut: Bei einer Blutarmut können Müdigkeit und Kurzatmigkeit auftreten, eine niedrige Anzahl von Blutplättchen führt zu einer Blutungsneigung (vermehrte Bildung von blauen Flecken, Nase- oder Zahnfleischbluten). Ein Mangel an weissen Blutkörperchen begünstigt Infekte. Oft handelt es sich um einen Zusatzbefund, der entdeckt wird, wenn aus anderen Gründen ein Blutbild angefertigt wird.

Wichtigster Schritt für die Diagnosestellung ist der Ausschluss anderer Ursachen für die Blutbildveränderungen, zum Beispiel eines Mangels an Vitamin B12 oder Folsäure und eine Knochenmarkspunktion, falls keine Ursache auf der Hand liegt. 

Ursachen

Ursachen für diese Erkrankung sind im Lauf des Lebens erworbene Veränderungen der Erbsubstanz in den hämatopoetischen Stammzellen. Diese treten meist spontan auf, können seltener aber durch die Einwirkung bestimmter Substanzen (frühere Chemo- oder Strahlentherapie, benzolhaltigen Stoffe oder anderen organische Lösungsmittel) begünstigt werden.

Behandlung

Das Spektrum der Behandlungsoptionen ist breit und richtet sich nach dem vorliegenden Subtyp und der Risikoeinteilung. Es reicht von einer rein unterstützenden Therapie mit Gabe von Bluttransfusionen oder dem Einsatz von Wachstumsfaktoren über Medikamente, die die Ausreifung der Zellen im Knochenmark verbessern können, bis hin zur allogenen Stammzelltransplantation. Für jede Patientin und jeden Patienten wird ein individuelles Therapiekonzept angewendet.